Die Ostsee ist erneut Schauplatz eines Vorfalls: Ein Unterseekabel des lettischen staatlichen Rundfunk- und Fernsehzentrums, das zwischen Schweden und Lettland verläuft, wurde beschädigt. Die genaue Ursache für den Schaden bleibt bislang ungeklärt, doch erste Hinweise deuten auf eine äußere Einwirkung hin. Der Vorfall ereignete sich im Seegebiet zwischen Ventspils und Gotland, innerhalb der schwedischen Wirtschaftszone. Die Ermittlungen werden von Schweden und Lettland gemeinsam mit der Nato durchgeführt. Schiffe und Flugzeuge der Allianz sind in der Region im Einsatz, um den Fall zügig zu klären. Ein Nato-Sprecher betonte die schnelle und koordinierte Reaktion der Verbündeten vor Ort. Hintergrund des beschädigten Kabels sind mutmaßliche Sabotageakte, die in den vergangenen Wochen immer wieder für Unruhe in der Ostsee gesorgt haben. Dabei soll die sogenannte russische Schattenflotte gezielt Anschläge auf Unterwasserinfrastruktur verübt haben. Trotz der erheblichen Beschädigungen teilte das lettische Rundfunk- und Fernsehzentrum mit, dass die Datenübertragung für lettische Nutzer nicht beeinträchtigt sei. Lettlands Ministerpräsidentin Evika Silina hat eine Krisensitzung der zuständigen Ministerien einberufen und steht in engem Kontakt mit Schweden und anderen Ostseeanrainern sowie der Nato, um den Vorfall zu untersuchen. Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas betont die Notwendigkeit, den Schutz vor hybriden Bedrohungen durch Russland zu intensivieren und will dies beim nächsten Treffen der EU-Außenminister thematisieren. Die lettische Marine überwachte Schiffsbewegungen in dem betroffenen Gebiet und kontrollierte ein Schiff, das sich in der Nähe der Schadenstelle aufhielt. Verdächtige Aktivitäten konnten dabei nicht festgestellt werden. Zwei weitere Schiffe wurden im Bereich der Vorfälle identifiziert, das kontrollierte Schiff setzt unterdessen seine Fahrt nach Russland fort.