Inmitten fragiler Ruhe kehren viele Libanesen der sicheren Hafenstadt Beirut zu, da die jüngsten Verstöße gegen die Waffenruhe zwischen der Hisbollah-Miliz und Israel die Spannungen erneut eskalieren lassen. Auf den Straßen gen Hauptstadt reihen sich Fahrzeuge mit beladenen Dächern, eine eindrucksvolle Demonstration der anhaltenden Unsicherheit im Libanon. Besonders betroffen sind jene, die erst kürzlich aus dem konfliktreichen Süden zurückgekehrt waren und nun, getrieben von neuen Gewalteinflüssen, erneut aufbrechen. „Der Frieden ist brüchig, und ich möchte meine Familie schützen. Der Klang der Bombardements letzte Nacht hat uns in Angst versetzt“, merkt ein Bewohner des Südens an. In den vergangenen Tagen intensivierten sich die israelischen Luftangriffe, die laut offiziellen Aussagen eine Reaktion auf Raketenbeschuss durch die Hisbollah darstellen. Die gegenseitigen Anschuldigungen der bewaffneten Gruppierungen nicht neu, denn beide Seiten beschuldigen sich regelmäßig der Regelbrüche. Internationale Vermittler, insbesondere aus den USA und Frankreich, rufen indes zur Gelassenheit auf und mahnen zur Zurückhaltung, während die Zivilbevölkerung ganz andere Sorgen plagen. „Unser Wunsch ist simpel: mit unseren Familien ohne Angst zu leben“, erklärt Fatima, die ebenfalls zur Flucht gezwungen war.