Die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten hat eine neue Dimension der Eskalation erreicht. Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben gezielt Stellungen der Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen. Ziel der Angriffe waren vor allem Einrichtungen zur Lagerung von Waffen und Abschussanlagen, die laut israelischer Armee eine unmittelbare Bedrohung für das Land darstellten. Diese "terroristischen Aktivitäten" wurden von offizieller Seite als klare Verletzung der bestehenden Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon bezeichnet.
Die Historie der Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah ist lang und komplex. Noch im November hatten beide Seiten eine Waffenruhe vereinbart, die den Abzug israelischer Truppen aus dem Libanon zum Ziel hatte. Diese Vereinbarung wurde im Januar bis Mitte Februar verlängert. Zuvor hatte die Hisbollah Israel über 14 Monate hinweg intensiv beschossen, eigenen Angaben zufolge, um die Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Auch Israel hatte darauf mit heftigen Bombardierungen reagiert, bei denen führende Mitglieder der Hisbollah ums Leben kamen.
Wie sich die jüngsten Luftangriffe auf die ohnehin fragilen Friedensbemühungen auswirken werden, bleibt abzuwarten. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit Besorgnis, da die Region eine der volatilsten der Welt bleibt.