07. September, 2024

Politik

Erneute Eskalation im Gazastreifen: Israelischer Angriff in Chan Junis fordert zahlreiche Opfer

Erneute Eskalation im Gazastreifen: Israelischer Angriff in Chan Junis fordert zahlreiche Opfer

Ein neuer Angriff der israelischen Streitkräfte im südlichen Gazastreifen hat nach palästinensischen Berichten viele Todesopfer gefordert. Augenzeugen zufolge griff die Armee den östlichen Teil der Stadt Chan Junis an. Dabei kamen mindestens 39 Palästinenser, darunter Frauen und Kinder, ums Leben. Weitere 80 Personen wurden verletzt, wie Mitarbeiter örtlicher Krankenhäuser mitteilten. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben steht noch aus.

Die israelische Streitkraft hatte zuvor die Bewohner des betroffenen Gebiets aufgefordert, dieses unverzüglich zu verlassen. Dies geschah aufgrund von Nachrichtendienstinformationen, die nahelegten, dass die Hamas von dieser Position aus Raketenangriffe auf Israel startete. Die Armee kündigte an, entschieden gegen diese Bedrohung vorzugehen, was für Zivilisten gefährlich werden könnte, wie auf ihrem Telegram-Kanal kommuniziert.

Daraufhin flohen Tausende von Zivilisten aus Chan Junis, viele von ihnen waren bereits zuvor aus anderen Regionen des Gazastreifens vertrieben worden. Später berichtete die israelische Armee, dass bei dem Einsatz Flugzeuge und Panzer eingesetzt wurden. Dabei seien Hamas-Kämpfer getötet und mehr als 30 militärische Einrichtungen zerstört worden, darunter Waffenlager, Beobachtungsposten und Tunnel. Auch diese Berichte konnten bislang nicht unabhängig verifiziert werden.

Historisch gesehen war das israelische Militär bereits mehrfach und über längere Zeiträume hinweg in Chan Junis aktiv, jedoch zogen sich die Truppen danach regelmäßig auf feste Positionen außerhalb der Stadt zurück. Die Hamas habe diese Rückzüge genutzt, um erneut in die Region einzusickern, inklusive der Nutzung von humanitären Zonen für ihre Einsätze, so der Vorwurf der israelischen Armee.

Der aktuelle Konflikt im Gazastreifen wurde durch ein Massaker der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober des vergangenen Jahres ausgelöst, bei dem mehr als 1200 Menschen in Israel starben. Daraufhin startete Israel massive Luftangriffe und eine Bodenoffensive. Die internationale Gemeinschaft kritisiert Israel zunehmend angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der prekären humanitären Lage im Gazastreifen.