Kanzler Olaf Scholz hat offenbar erkannt, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen Deutschlands aktives Handeln erfordern. Sein Gedanke an einen Industriegipfel ist ein vertrauter Weg für die Sozialdemokraten, um den Dialog über wirtschaftliche Themen zu fördern, doch bleibt seine Einladungspolitik mit einem exklusiven Fokus auf die großen Automobilhersteller wie VW, BMW und Mercedes-Benz diskussionswürdig.
Unbestritten steht die Automobilindustrie im Zentrum der deutschen Wirtschaft, was ihre Unterstützung naheliegend macht. Allerdings wirft die Ausrichtung des Industriegipfels Fragen auf, da die Probleme der deutschen Wirtschaft nicht allein auf die Veränderung der Rahmenbedingungen für diese Konzerne beschränkt sind.
Vielmehr identifiziert der jüngste Wirtschaftsbericht der Bundesregierung fundamentale Herausforderungen: hohe Energiekosten, ein Mangel an Fachkräften und eine überbordende Bürokratie. Eine engere Einbindung des Mittelstands sowie des Handwerks könnte erforderliche Impulse geben, um die Breite der wirtschaftlichen Probleme umfassend anzugehen.