Japan meldet einen bedeutenden Schritt vorwärts in seiner Raumfahrtambition, denn die H3-Trägerrakete hat nach einem vorherigen Misserfolg nun erfolgreich abgehoben. Ein Hit-Objekt unter den Trägerraketen, die H3, zählt damit offiziell zu den Sternenstürmern des Landes und soll die bisherige H2A-Trägerrakete ablösen. Die Zielsetzung für das fernöstliche Inselreich ist hochgesteckt: Die Steigerung der Konkurrenzfähigkeit im hart umkämpften Markt der Satellitenstarts und ein quantensprungartiger Fortschritt an Zuverlässigkeit und Effizienz ihrer Raumfahrttechnologie.
Der Jungfernflug, der eine Satellitenattrappe und zwei Miniatursatelliten in die Umlaufbahn gebracht hat, markiert mehr als nur einen gelungenen Start. Sie repräsentiert den Wendepunkt einer Entwicklungsgeschichte, die von ungeahnten Hürden geprägt war. Vergangenes Jahr musste ein erster Versuch, damals noch belastet durch technische Unzulänglichkeiten, durch Selbstzerstörung abgebrochen werden. Der Ausfall der Zündung in der zweiten Stufe hatte keine andere Wahl gelassen. Die Antwort der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa folgte mit konsequenten Verbesserungen des Zündsystems, was sich schlussendlich als Schlüssel zum Erfolg erwies.
Das H3-Modell steht nun, nach einer Entwicklungszeit von über acht Jahren, nicht nur für Japans ersten großen Schritt in der Trägerraketenentwicklung seit drei Dekaden. Mit der verbesserten Leistungskraft, verbunden mit einer Reduktion der Kosten und einem Plus an Sicherheit, klingt das Ausmusterungsjahr 2024 für die H2A wie eine natürliche Evolution. Dass die H3 zudem im Artemis-Programm der USA für einen unbemannten Transport zur Internationalen Raumstation eingeplant ist, spricht für das Vertrauen in die neue Technik und Japans wachsende Rolle in der internationalen Raumfahrt.
Mit diesem Meilenstein strebt Japan nicht nur den wirtschaftlichen Vorteil im Satellitengeschäft an. Es geht um das Etikett der Zuverlässigkeit und einen Platz unter den großen Spielern im Kosmos.