Die Berufung von Donald Trumps Kandidaten zum US-Finanzminister hat auf dem Anleihemarkt zu einer positiven Reaktion geführt, während der Dollar parallel mit den Renditen nachgab, was auch den asiatischen Handel beeinflussen könnte. Nachdem die Wahl am späten Freitag auf den angesehenen Investor Scott Bessent gefallen war, wirkte diese Entscheidung am Montag in den Märkten nach. Die lange erwartete Bekanntgabe beendete Spekulationen darüber, wer die höchste ökonomische Position in den USA einnehmen würde. Die Renditen von US-Staatsanleihen, die sich entgegengesetzt zu den Preisen bewegen, sanken deutlich, wobei die Benchmark-Rendite für zehnjährige Anleihen den niedrigsten Stand seit über zwei Wochen erreichte. Zuvor war ein rapider Anstieg der Renditen verzeichnet worden, befeuert durch Befürchtungen, dass Trumps Präsidentschaft das Haushaltsdefizit erheblich vergrößern könnte. Bessent wird jedoch als ein potenziell stabilisierender Faktor angesehen, der helfen könnte, die negativen Effekte von Trumps Fiskalpolitik abzufedern. Marktbeobachter sehen seine Marktkenntnisse als beruhigendes Element, das die Doppelbelastung durch protektionistische Zollmaßnahmen abmildern könnte, die Trump befürwortet. Der Dollarindex, der seit Anfang Oktober im Aufwärtstrend lag, verzeichnete einen merklichen Rückgang. Ein schwächerer Dollar könnte Schwellenländern zugutekommen, die stark in US-Dollar verschuldet sind, und Bedenken über einen steigenden Dollar während Trumps Amtszeit zerstreuen. Die weggefallene Unsicherheit bezüglich der Finanzministerwahl sowie die gesunkenen Anleiherenditen stützten die Aktienmärkte. Der globale Aktienindex von MSCI stieg um rund 0,4%, während der US-amerikanische S&P 500 um 0,3% zulegte. Besondere Aufmerksamkeit galt den US-Kleinkapitalwerten, da der Russell 2000 einen Rekordhoch binnen Tagesverlauf zum ersten Mal seit drei Jahren erreichte. Kleinunternehmen könnten von Trumps Vorhaben zur Senkung der Steuern und der Deregulierung profitieren, während die Zinssenkungen der Fed kleinere Unternehmen begünstigen könnten, die stärker auf Fremdfinanzierung angewiesen sind. Allerdings gab es nicht nur positive Entwicklungen an den Aktienmärkten. Chinesische Aktien fielen angesichts von Sorgen über eskalierende Handelskonflikte, die das Risikoappetit dämpften. Der Shanghai Composite Index erreichte seinen tiefsten Stand seit etwa einem Monat. In anderen Bereichen führten Anzeichen für ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der militanten Gruppe Hisbollah in Libanon zu einem Rückgang der Öl- und Goldpreise. Auch die Ernennung des Finanzministers trug dazu bei, das Interesse an den Edelmetallen zu mindern. Mit dem nahenden Thanksgiving-Feiertag in den USA am Donnerstag wurde mit einer Abnahme der Handelsaktivität gerechnet, auch wenn Entscheidungen der Zentralbanken in Neuseeland und Südkorea sowie Inflationsdaten in den USA in der Woche für Spannung sorgen könnten.