22. November, 2024

Wirtschaft

Ermittlungen gegen Werbeverband: Wirbel um Boykottvorwürfe

Ermittlungen gegen Werbeverband: Wirbel um Boykottvorwürfe

In einem bemerkenswerten Schritt hat Texass Generalstaatsanwalt Ken Paxton eine Untersuchung gegen die World Federation of Advertisers (WFA) eingeleitet. Der Vorwurf: Der Zusammenschluss soll gemeinsam mit seinen Mitgliedern eine Boykott-Kampagne gegen ausgesuchte soziale Medienplattformen organisiert haben. In der Ankündigung wurden keine Plattformen namentlich genannt, doch scheint Elon Musks X im Zentrum der Vermutungen zu stehen, nachdem es im August eine Klage wegen Wettbewerbsverstößen gegen die WFA eingereicht hatte. „Handelsverbände und Unternehmen dürfen sich nicht zusammentun, um gezielt Werbeeinnahmen zu blockieren und so Unternehmen zu benachteiligen, mit denen sie nicht einer Meinung sind,“ betonte Paxton in seiner Pressemitteilung. Diese Ermittlungen sind Teil einer umfassenden Untersuchung, um die Integrität des Werbemarktes zu wahren und mögliche Manipulationen durch den WFA zu überprüfen. Besonders im Fokus stehen Mitglieder des WFA wie IBM, The Coca-Cola Company und CVS Health, die ihre Ausgaben auf X seit Musks Übernahme stark reduziert haben. Ein bemerkenswerter Rückzug von Werbetreibenden, darunter auch Apple und Disney, fand im November 2023 statt, angestoßen durch Berichte, die X unzureichende Moderation im Bereich illegaler oder hasserfüllter Inhalte vorwarfen. Eine dazugehörige Kontroverse wurde durch einen von der Regierung kritisierten persönlichen Post Musks entfacht, der als „antisemitisch und rassistisch“ eingestuft wurde. Das aktuelle juristische Vorgehen von Paxton stellt einen weiteren Schritt dar, nachdem X verschiedene Klagen gegen Werbetreibende eingeleitet hat. Der Schwerpunkt liegt auch hier auf der vormaligen Global Alliance for Responsible Media (GARM), die innerhalb der WFA agierte und als US-amerikanische Non-Profit-Organisation Unternehmen dabei half, Richtlinien für Hassrede, Markensicherheit und Fehlinformation zu entwickeln. Dokumente von GARM könnten nun offenlegen, ob es Unternehmen zu einem Boykott empfohlener Plattformen geraten hat.