25. Januar, 2025

Märkte

Erleichterung an der Wiener Börse: Hoffnungsschimmer trotz unsicherer Politik

Erleichterung an der Wiener Börse: Hoffnungsschimmer trotz unsicherer Politik

Die Wiener Börse konnte den Freitag mit einem leichten Plus abschließen, wobei der ATX um 0,28 Prozent auf 3.845,21 Punkte stieg. Ein ähnliches Bild zeichnete sich auch an anderen europäischen Börsen ab, die weitgehend stabil blieben. Das beherrschende Thema war erneut die Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Investoren zeigen sich vorsichtig optimistisch, dass Trumps wirtschaftsfreundliche Maßnahmen positive Impulse setzen könnten. Gleichzeitig scheinen Ängste vor einem möglichen Handelskrieg zu schwinden, besonders seit Trump zuletzt moderatere Signale abgegeben hat. So betonte er unlängst seine Vorbehalte gegenüber geplanten Zöllen auf chinesische Importe und signalisierte eine zurückhaltendere Haltung, was an den Märkten als positives Zeichen gewertet wurde.

Eine zusätzliche Unterstützung erhielten die Börsen von positiven Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Erstmals seit dem vergangenen Sommer konnte die Wirtschaftsleistung der Eurozone wieder leicht zulegen. Der Einkaufsmanagerindex, ermittelt durch Umfragen von S&P Global, stieg im Januar um 0,6 Punkte auf 50,2 Punkte und kann somit die Wachstumsschwelle von 50 Punkten überschreiten. Analysen der Commerzbank sehen darin Anzeichen für eine mögliche Wiederbelebung der Wirtschaftsaktivität nach einem schwachen vierten Quartal im letzten Jahr.

Unter den ATX-Aktien konnten am Freitag vor allem DO&CO und Lenzing mit Zuwächsen von jeweils über 3 Prozent überzeugen. Auch die Schwergewichte Andritz und Voestalpine verzeichneten solide Zugewinne. Auf der Verliererseite standen jedoch CA Immo und Schoeller-Bleckmann mit Abgaben von 2,3 Prozent und 2,0 Prozent. Während sich die Ölpreise nach Trumps jüngsten Aussagen über ein mögliches Sinken durch OPEC-Interventionen leicht erholten, blieben sie erneut unter Druck.

Bemerkenswert war die Entwicklung bei Pierer Mobility, deren Aktien um 12,5 Prozent zulegten. Der Wechsel im Vorstandsvorsitz kam überraschend, da Stefan Pierer seinen Posten abgibt, aber weiterhin als Co-CEO fungieren und den Restrukturierungsprozess begleiten wird. Gottfried Neumeister, bereits im Vorstand tätig, übernimmt die Rolle des CEO.

Mit Spannung blicken Marktteilnehmer nun auf die kommende EZB-Zinsentscheidung. Eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte wird von Analysten bereits als gegeben angesehen, da die Eurozone von einer weiteren Lockerung der Geldpolitik profitieren könnte, wie die Erste Group in einem aktuellen Ausblick betont.