06. Oktober, 2024

Märkte

Erleichterung an den europäischen Aktienmärkten trotz politischer Unsicherheiten in Frankreich

Erleichterung an den europäischen Aktienmärkten trotz politischer Unsicherheiten in Frankreich

Die europäischen Aktienmärkte haben die neue Börsenwoche mit spürbarer Erleichterung begonnen. Der ausgebliebene Rechtsruck bei den Parlamentswahlen in Frankreich sorgte für eine gewisse Entspannung unter den Anlegern. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Unsicherheit hoch, da keine Partei eine klare Mehrheit erreichte. In den USA setzten die Leitindizes S&P 500 und Nasdaq 100 ihre Rekordjagd fort, gestützt durch schwächer als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte am Montagmittag um 0,64 Prozent auf 5.011,24 Punkte zu. Der französische CAC 40 stieg um 0,53 Prozent auf 7.716,03 Zähler und der britische FTSE 100 gewann 0,3 Prozent auf 8.228,84 Punkte.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets kommentierte: "So groß die Überraschung über den ausgebliebenen Rechtsruck in Frankreich nach der Stichwahl, so groß ist auch die Ratlosigkeit der Anleger, wie sie mit dem Ergebnis umgehen sollen." Eine klare Mehrheit sei weiterhin nicht in Sicht, was die Situation für Investoren unübersichtlich mache. Molnar ergänzte: "Die 'Lame Duck' in einem Kernland der Europäischen Union ist nicht gerade vertrauenseinflößend."

Aus Branchensicht standen europaweit Versicherer sowie Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor im Fokus der Anleger. Hingegen waren Papiere aus dem Öl- und Gassektor sowie Rohstoffwerte weniger gefragt.

Reedereiaktien gerieten unter Druck, nachdem die palästinensische Hamas ihre Einwände gegen einen von den USA unterstützten Waffenstillstandsvorschlag zur Beendigung des Gaza-Konflikts mit Israel fallen ließ. Dies deutet auf eine mögliche Entspannung im Nahen Osten hin, nach monatelangen ergebnislosen Verhandlungen. Die Aktien von Hapag-Lloyd sanken um 2,3 Prozent, während Moller-Maersk einen Rückgang von 4,6 Prozent verzeichnete.

Positiv entwickelte sich die Übernahme des britischen Getränkeherstellers Britvic durch den dänischen Brauereikonzern Carlsberg. Die Carlsberg-Aktien stiegen um 3,5 Prozent, während die Britvic-Titel um 4,6 Prozent zulegten. Der Übernahmepreis liegt bei etwa 3,3 Milliarden Pfund in bar.

Ebenfalls positiv war die Entwicklung bei Ubisoft. Aufgrund einer Analystenempfehlung des Analysehauses Jefferies sprangen die Aktien des französischen Videospielunternehmens um 8,2 Prozent auf 21,27 Euro. Jefferies stufte die Titel von „Underperform“ auf „Buy“ hoch und erhöhte das Kursziel von 21,50 auf 29,00 Euro.