27. Januar, 2025

Wirtschaft

Erinnerung an Brumadinho: Sechs Jahre nach der Tragödie

Erinnerung an Brumadinho: Sechs Jahre nach der Tragödie

Sechs Jahre nach dem verheerenden Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien haben Tausende Menschen der mehr als 270 Opfer von Brumadinho gedacht. Angehörige und Freunde versammelten sich zu einer Messe, um den Verstorbenen zu gedenken. Zum Zeitpunkt, als der Damm der Mine Córrego do Feijao am 25. Januar 2019 brach, ließen sie symbolisch Ballons in den Himmel steigen, ein bewegender Moment, der auch im brasilianischen Fernsehen übertragen wurde. Zudem wurde eine neue Gedenkstätte am Ort der Katastrophe eingeweiht. Drei Personen gelten weiterhin als vermisst, und es wurden bislang keine Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. Der Dammbruch löste damals eine zerstörerische Schlammlawine aus, die sich über das hügelige Gelände von Minas Gerais ergoss und Teile der Mine sowie benachbarte Dörfer traf. Menschen, Tiere, Häuser und Ausrüstungen wurden mitgerissen. Eine Tochter des TÜV Süd hatte den Damm lediglich ein halbes Jahr zuvor als sicher eingestuft. Letztes Jahr wurde das Strafverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten des Bergbauunternehmens Vale, Fábio Schvartsman, vorläufig eingestellt, da das Gericht in Belo Horizonte keine kriminellen Handlungen von ihm feststellen konnte. Das Verfahren gegen 15 weitere Angeklagte wegen Mordes und Umweltvergehen bleibt jedoch bestehen. Der Gouverneur von Minas Gerais, Romeu Zema, betonte die Notwendigkeit, den Kampf für Gerechtigkeit zu intensivieren, "damit so etwas nie wieder passiert".

Erhöhte Arsenwerte bei Kindern in Brumadinho festgestellt: Eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts Fiocruz und der Bundesuniversität von Rio de Janeiro (UFRJ) zeigt nun, dass die Arsenbelastung bei Kindern bis zu sechs Jahren in Brumadinho gestiegen ist. Der Anteil der betroffenen Kinder erhöhte sich von 42 Prozent im Jahr 2021 auf 57 Prozent im Jahr 2023. Zudem wiesen 6,8 Prozent der Kinder hohe Bleiwerte auf. Bei den Erwachsenen gab es ebenfalls eine Belastung, jedoch mit einem Rückgang der Proben über den Referenzwerten. Eine übermäßige Metallbelastung kann schwere gesundheitliche Auswirkungen haben. Blei kann beispielsweise zu psychischen Störungen führen, während Arsen Krebs und Hauterkrankungen hervorrufen kann. Die Metallkonzentrationen wurden mittels Blut- und Urinanalysen bestimmt.