Die Aktien von Wolfspeed erlebten einen kräftigen Kursanstieg, der auf einen massiven 31%-Sprung am Freitag folgte, als sich die Papiere von ihren jüngsten Tiefstständen erholten. Dennoch liegt der Wert seit Jahresbeginn um über 80 % im Minus, was den dramatischen Absturz dieser einst hochgehandelten Chip-Aktie verdeutlicht. Am Montag gab es noch mehr erfreuliche Nachrichten. Erneut wurde ein Insiderkauf bekannt, nachdem bereits mehrere Mitglieder des Vorstands am vergangenen Freitag Aktienkäufe angekündigt hatten. Zudem gewährte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom der Elektrofahrzeugbranche und ihren Zulieferern, darunter auch Wolfspeed, Unterstützung. Laut einer Börsenmeldung kaufte Wolfspeed-Direktorin Glenda Dorchak am Freitag, den 22. November, 3.592 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 8,33 US-Dollar pro Aktie. Diese zusätzliche Investition, obwohl die Aktie bereits am Freitag stark gestiegen war, zeigt Vertrauen in das Potenzial des Unternehmens. Wolfspeed befindet sich derzeit in einem Führungswechsel, nachdem CEO Gregg Lowe zurücktrat und Thomas Werner, ein Vorstandsmitglied, als Executive Chairman die Leitung übernahm, während die Suche nach einem neuen CEO läuft. Möglicherweise sollen die Insiderkäufe den Markt beruhigen, angesichts der unsicheren Führungssituation. Neben Herausforderungen bei der Umsetzung und schlechten Ergebnissen während eines Abschwungs im Elektrofahrzeugmarkt belasteten auch politische Unsicherheiten die Aktie von Wolfspeed. Investoren befürchteten, dass die von der Inflation Reduction Act gewährte Steuervergünstigung für Elektrofahrzeuge nach der Wahl von Donald Trump aufgehoben werden könnte. Allerdings kündigte Gouverneur Newsom an, dass Kalifornien intervenieren würde, falls die Bundesregierung die Steuervergünstigung streicht. Das bedeutet, dass Kalifornien, der größte Markt für Elektrofahrzeuge in den USA, den Anreiz voraussichtlich aus eigenen Mitteln ersetzen würde. Die Finanzierung käme aus dem Greenhouse Gas Reduction Fund, einem Fonds, den Unternehmen durch den Kauf von Emissionszertifikaten im Rahmen des staatlichen Emissionshandelsprogramms finanzieren. Diese Nachricht beflügelte alle Aktien im Bereich Elektrofahrzeuge, einschließlich Wolfspeed, das plant, zukünftig Siliziumkarbid-Chips an Hersteller von Elektrofahrzeugen zu liefern. Angesichts des deutlichen Kursverfalls von über 80 % könnte Wolfspeed erhebliches Erholungspotenzial aufweisen, vorausgesetzt, das Unternehmen findet wieder auf Kurs. Trotz hoher Investitionen in neue hochmoderne Produktionsstätten für Siliziumkarbid hat Wolfspeed bislang noch keine nennenswerten Umsatz- oder Gewinnsteigerungen verzeichnet.