Die Aktienmärkte in Kontinentaleuropa haben sich am Freitag nach den Weihnachtstagen erholt und konnten dabei nach einem ruhigen Handelstag die Verluste wettmachen, die durch die unbefriedigenden Stellungnahmen der US-Notenbank in der Vorwoche entstanden waren. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,84 Prozent und erreichte 4.898,88 Punkte, was im Wochenvergleich ein Plus von 0,75 Prozent ergibt.
Ähnliche Entwicklungen waren beim Schweizer Index SMI zu beobachten, der um 0,88 Prozent auf 11.589,34 Punkte zulegte. Am britischen Markt legte der FTSE 100 ebenfalls leicht um 0,16 Prozent auf 8.149,78 Punkte zu.
Obwohl die Märkte zum Ende eines eigentlich sehr erfolgreichen Börsenjahres leichte Gewinne verzeichnen konnten, bleiben Bedenken auf Investorenseite bestehen. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, betont, dass die steigenden Renditen am US-Anleihemarkt weiterhin Sorgen bereiteten. Diese Entwicklungen spiegeln die Marktmeinung wider, dass die Geldpolitik, auch unter dem Einfluss des baldigen Amtsantritts von Donald Trump, im kommenden Jahr möglicherweise eine gemächlichere Gangart einschlagen könnte.
Abseits der Geldpolitik blickt man ebenfalls mit einiger Skepsis zu den USA. Marktexperte Andreas Lipkow weist darauf hin, dass mögliche US-Strafzölle für das Handelsjahr 2025 zunehmend in den Fokus der Investoren rücken.
In Bezug auf einzelne Sektoren hielten sich die Veränderungen in Grenzen. Die stark belasteten Automobilwerte konnten eine Erholung von 1,4 Prozent verzeichnen, obgleich sie nach wie vor unter dem Druck möglicher US-Strafzölle und dem Wettbewerb aus China leiden. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Bankentitel. So kletterten die Aktien der UBS um 2,1 Prozent auf 27,65 Franken, nachdem die kanadische Bank RBC das Kursziel im Rahmen einer Branchenstudie auf 36 Franken angehoben und ihre Kaufempfehlung bestätigt hatte.
Bei den kleineren Werten stiegen die Papiere von DocMorris um 4,6 Prozent. Dies ist jedoch relativ zu betrachten, denn nach dem großen Kursrutsch seit den Höchstständen im November zeigt sich, dass die Aktien des Unternehmens nur noch ein Fünftel ihres Wertes vom Jahreshoch besitzen.