Die Aktien von Super Micro Computer erleben derzeit einen Höhenflug: Der Kurs des Unternehmens stieg am Montag um beeindruckende 24,9%. Grund für die erfreuliche Entwicklung ist die jüngste Bekanntgabe, dass ein unabhängiges Spezialkomitee keinerlei Hinweise auf Betrug oder Fehlverhalten durch das Managementteam, den Verwaltungsrat oder den Prüfungsausschuss des Technologieriesen festgestellt hat. Zudem setzt das Unternehmen die Empfehlungen des Komitees um.
Der Hintergrund: Im August hatte der Leerverkäufer Hindenburg Research einen äußerst kritischen Bericht veröffentlicht, der wiederholte Bilanzverstöße und strukturelle Schwächen bei Supermicro anprangerte. In Folge hatte Supermicro die Vorlage des jährlichen 10-K-Berichts bei der SEC aufgeschoben, um die internen Berichtspraktiken genauer zu prüfen und zu verbessern.
Im Oktober war die Lage dann besonders brisant: Ernst & Young kündigte das Mandat als Wirtschaftsprüfer des Unternehmens, da Zweifel an der Zuverlässigkeit der von der Unternehmensführung gemachten Angaben und der Unabhängigkeit des Prüfungsausschusses aufkamen. Diese Nachricht führte zu massiven Verkäufen und der Besorgnis, dass die Aktien von Supermicro von der Nasdaq-Börse genommen werden könnten. Doch der aktuelle Kursanstieg signalisiert eine mögliche Wende in der Angelegenheit.
Im letzten Monat verkündete Supermicro, dass BDO als neuer Wirtschaftsprüfer an Bord sei und ein Bericht an die Nasdaq übermittelt wurde, um eine Delistung zu verhindern. Die heutige Mitteilung über den Bericht des Spezialkomitees, das von der Unternehmensleitung eingesetzt wurde, kurbelt den Aktienkurs weiter an. Wie der Bericht zusammenfasst: "Die vom Spezialkomitee geprüften Beweise ergaben keine substanziellen Bedenken bezüglich der Integrität des oberen Managements oder des Prüfungsausschusses von Supermicro, noch hinsichtlich ihres Engagements, die Genauigkeit der Finanzberichte sicherzustellen."
Obwohl die Ergebnisse des Spezialkomitees nicht als endgültiger Beweis dafür gewertet werden sollten, dass Supermicro alle Kontroversen hinter sich gelassen hat, betrachten Investoren den Bericht als positiven Schritt nach vorne. Der Aktienkurs ist in den letzten vier Wochen um beeindruckende 59,5% gestiegen.