Die Wall Street erholte sich am Montag leicht von ihren erheblichen Verlusten der Vorwoche. Besonders Technologieaktien waren gefragt, da sich die Anleger bereits auf die bevorstehende Berichtssaison der Tech-Giganten positionierten. In dieser Woche stehen bedeutende Quartalsberichte von Unternehmen wie Alphabet und Tesla an, die mit Spannung erwartet werden.
Der Nasdaq 100 stieg um 1,54 Prozent auf 19.822,87 Punkte, während der S&P 500 um 1,08 Prozent auf 5.564,41 Punkte zulegte. Der Dow Jones Industrial erhöhte sich um 0,32 Prozent auf 40.415,44 Punkte.
Im Anlegerfokus stand auch die überraschende Nachricht vom Wochenende, dass Präsident Joe Biden seine Präsidentschaftskandidatur für 2024 zurückgezogen hat und seine Stellvertreterin Kamala Harris als Ersatzkandidatin vorgeschlagen wurde. Nachdem ein Attentat auf den republikanischen Kandidaten Donald Trump vor einer Woche dessen Chancen erhöht hatte, scheint nun das Rennen wieder offen zu sein.
"Die Demokraten haben mit Kamala Harris das Momentum auf ihrer Seite", schreibt Dirk Chlench, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Er betont, dass die Demokraten nun möglicherweise Trumps geistige Fitness aufgrund seines hohen Alters infrage stellen könnten. Die Wahrscheinlichkeit eines Wahlsiegs von Trump habe dadurch abgenommen.
Ein weiterer Grund für die zuletzt schwächelnden Technologiewerte war die Unsicherheit um Bidens politische Zukunft, sowie weltweite IT-Probleme. Ein fehlerhaftes Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike hatte am Freitag weltweit die Märkte durcheinandergewirbelt. Die Aktie von Crowdstrike brach am Freitag um mehr als elf Prozent ein und verlor am Montag weitere 13,5 Prozent, was sie zum schwächsten Wert im S&P 500 machte.
An der Spitze des S&P 500 zogen die Papiere von Iqvia um gut neun Prozent an. Das Unternehmen der klinischen Forschung und Gesundheitsinformationstechnologie überraschte mit einem soliden Gewinn im zweiten Quartal.
Am Ende des Dow Jones sackten die Aktien von Verizon um über sechs Prozent ab, da der Telekomkonzern im zweiten Quartal wegen gestiegener Zinsaufwendungen weniger verdiente. Auch der operative Umsatz entsprach nicht den Erwartungen des Marktes.
Übernahmefantasien trieben die Aktien von Mattel um gut 15 Prozent in die Höhe. Medienberichte deuten darauf hin, dass L Catterton, unterstützt vom Luxuskonzern LVMH, an einem Kauf des Spielzeugriesen interessiert sei. Dies könnte auch andere Anbieter wie Hasbro zu Geboten anregen. Die Aktien von Hasbro stiegen um 1,4 Prozent. Mattel äußerte sich zuversichtlich über die eigene Strategie als eigenständiges Unternehmen.
Der Euro wurde zuletzt zu 1,0887 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0888 Dollar fest. Der US-Anleihenmarkt verzeichnete leichte Kursverluste. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen fiel im späten Handel um 0,08 Prozent auf 110,73 Punkte, wobei die Rendite für zehnjährige Staatspapiere auf 4,26 Prozent stieg.