Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ruft zu einer dringenden Überprüfung der finanziellen Unterstützung für die Meeresforschung und damit verbundene maritime Dienstleistungen auf. Helge Heegewaldt, der Präsident des BSH, stellte die Dringlichkeit einer Erhöhung des Budgets von aktuell 133 Millionen Euro auf 154 Millionen Euro heraus, um den stetig steigenden Anforderungen und Aufgaben gerecht werden zu können.
Das BSH beschäftigt derzeit nahezu 1100 Mitarbeiter, deren Gehälter ebenso wie die Betriebs- und Instandhaltungskosten von fünf Schiffen, Messbojen und einer umfangreichen IT-Infrastruktur aus einem begrenzten Budget gedeckt werden müssen. In seiner Stellungnahme betonte Heegewaldt, dass die gegenwärtige Finanzierung unzureichend sei, um die Qualität und Weiterentwicklung der maritimen Dienstleistungen Deutschlands zu gewährleisten. Ein besonderes Augenmerk legte er auf die geplanten Budgetkürzungen für wissenschaftliche Projekte in den Vereinigten Staaten, da diese Auswirkungen auf die globale Ozean- und Klimaforschung nach sich ziehen könnten.
Ein Schwerpunkt der aktuellen Herausforderung ist das Argo-Programm, das in erheblichem Maße auf Finanzierung aus den USA angewiesen ist, über 50% der Mittel kommen derzeit von dort. Seit mehr als 25 Jahren liefern die im Rahmen des Argo-Programms eingesetzten Messgeräte entscheidende Daten für die Meeresbeobachtung, die für das Verständnis und die Prognose der weltweiten klimatischen Veränderungen von kritischer Bedeutung sind. Präsident Heegewaldt unterstrich die Wichtigkeit, dass Europa an dieser Stelle Verantwortung übernimmt und appellierte an die europäischen Staaten, durch eigene Initiativen potenzielle Finanzierungslücken zu schließen, um die Kontinuität und Wirksamkeit des Programms sicherzustellen.
Abschließend wies Heegewaldt darauf hin, dass Investitionen in die Meeresforschung nicht nur für den wissenschaftlichen Fortschritt essenziell sind, sondern auch um sicherzustellen, dass die maritime Wirtschaft Deutschlands ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft bewahren kann. Eine solide finanzielle Grundlage sei entscheidend, um die dringend notwendigen Forschungs- und Entwicklungsprojekte erfolgreich voranzutreiben und so die Herausforderungen des Klimawandels sinnvoll adressieren zu können.