04. Oktober, 2024

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Erhöhte Werbeausgaben drücken Redcare-Gewinn: Ein Blick auf die E-Rezept-Strategie

Erhöhte Werbeausgaben drücken Redcare-Gewinn: Ein Blick auf die E-Rezept-Strategie

Die niederländische Online-Apotheke Redcare Pharmacy sieht sich aufgrund der erhöhten Investitionen in die Werbung für das E-Rezept im Jahr 2024 mit einem zurückgehenden Gewinn konfrontiert. Die im MDax gelistete Firma senkte ihre Prognose für die Gewinnmarge auf Basis des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf nunmehr 1,2 bis 2,2 Prozent für das laufende Jahr. Ursprünglich lag die Zielspanne zwischen 2 und 4 Prozent. In Deutschland tritt Redcare vor allem unter der Marke Shop Apotheke auf, deren Aktie vorbörslich zulegen konnte. Auf dem Handelsplatz Lang & Schwarz verzeichneten die Papiere im Vergleich zum Xetra-Schluss einen Anstieg um fast 3 Prozent. Analyst Martin Comtesse von Jefferies lobte die soliden Zahlen, insbesondere den Umsatzschub durch das E-Rezept in Deutschland, als herausragenden Punkt. Optimistisch zeigt sich Redcare bei der Umsatzerwartung und strebt nun 2,35 bis 2,5 Milliarden Euro an, was eine Erhöhung um 50 Millionen Euro am unteren Ende bedeutet. Diese Anpassungen resultieren in einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 28 und 55 Millionen Euro für das laufende Jahr. Die vorherige Schätzung reichte von 46 bis 100 Millionen Euro. Dies liegt deutlich unter dem Durchschnitt der Analysten, die bisher mit einem Umsatz von 2,36 Milliarden Euro und einem Gewinn von 66 Millionen Euro gerechnet hatten. Besonders im dritten Quartal übertraf Redcare die Erwartungen. Mit einem Umsatzplus von über 20 Prozent auf 574 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr und einem markanten Anstieg im Schlüsselsegment der rezeptpflichtigen Medikamente in Deutschland konnte das Unternehmen punkten. CEO Olaf Heinrich betonte, dass die Kunden von der simplen digitalen Bestellabwicklung begeistert seien, dankbar den elektronischen Rezepten. Redcare plant verstärkte Marketingmaßnahmen und ist überzeugt, dass sich diese Investitionen langfristig überproportional auszahlen werden, unterstützt durch Werbegesichter wie Günther Jauch und das Paar Christian und Collien Ulmen-Fernandes. Die Geschichte der Marke an der Börse begann 2016 und erreichte ihren Höhepunkt während der Corona-Pandemie mit einem Aktienkurs von fast 250 Euro. In jüngerer Zeit hat die Aktie wieder an Boden gewonnen und lag zuletzt bei 135 Euro. Der Blick auf den Konkurrenten DocMorris, der deutlich kleiner und weniger wert ist, betont Redcares starke Marktstellung und profitables Wachstumspotenzial.