23. Oktober, 2024

Wirtschaft

Erhöhte Steuer auf Arbeitgeber-Pensionen: Vor- und Nachteile einer umstrittenen Maßnahme

Erhöhte Steuer auf Arbeitgeber-Pensionen: Vor- und Nachteile einer umstrittenen Maßnahme

In der anstehenden Haushaltsrede der Kanzlerin am 30. Oktober könnten Steuererhöhungen auf Arbeitgeberbeiträge zu Pensionen angekündigt werden. Laut einer Analyse des Telegraph würde dies vor allem Besserverdiener jährlich etwa 1.800 Pfund an Pensionsansparungen kosten. Interessanterweise berichtet die Times, dass das Finanzministerium plant, öffentlichen Arbeitgebern – darunter NHS und Regierungsabteilungen – durch Rückvergütungen entgegenzukommen. Diese Maßnahme wurde von Experten als "empörend" kritisiert, da sie das ohnehin schon große Gefälle zwischen privaten und öffentlichen Pensionssystemen weiter vergrößern könnte. Während die öffentlichen Sektorangestellten weiterhin inflationsgebundene Renten beziehen, sieht sich der private Sektor auf lediglich Arbeitgeberbeiträge in Höhe von 3 % des Gehalts beschränkt. Baroness Ros Altmann, ehemalige Rentenministerin, äußerte Bedenken, dass die Belastung des öffentlichen Sektors durch die National Insurance (NI) zeigt, dass auch alle anderen Arbeitgeber vor Herausforderungen stehen würden und die geplante Änderung daher überdacht werden sollte. Sollten Arbeitgeber gezwungen werden, den vollen NI-Satz von 13,8 % auf Pensionsbeiträge zu zahlen, könnte dies dem Finanzministerium rund 17 Mrd. Pfund jährlich einbringen. Allerdings warnten Fachleute bereits davor, dass letztlich die Arbeitnehmer betroffen sein könnten, wenn Firmen ihre großzügigen Pensionspläne zurückfahren müssen. Schätzungen von Quilter zufolge könnten Spitzenverdiener jährlich etwa 1.818 Pfund an Pensionsbeiträgen verlieren. Die Verschonung der öffentlichen Sektor-Mitarbeiter von dieser Regelung würde den Staat rund 5 Mrd. Pfund kosten. Dieser Betrag würde letztlich von Unternehmen – und damit indirekt vom privaten Sektor – getragen. John Ralfe, ein Berater des parlamentarischen Ausschusses für Arbeit und Rente, erklärte, dass dies ungerecht, aber realpolitisch erforderlich sei, um die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems nicht zu gefährden. Laut offiziellen Regierungszahlen kostet der Verzicht auf NI-Steuer auf Arbeitgeber-Pensionsbeiträge den Staat jährlich 23,8 Mrd. Pfund.