Inmitten wachsender Skepsis gegenüber Transaktionen, bei denen Versicherer Risiken an von Private-Equity-Gesellschaften geführte Firmen abgeben, zeigt sich Manulifes scheidender CEO Roy Gori erfreut über die verstärkte regulatorische Prüfung solcher Geschäfte. Während seiner siebenjährigen Amtszeit bei Manulife trieb Gori, bekannt für sein Engagement im Risikomanagement, Geschäfte wie die C$13 Mrd. schwerer Partnerschaft mit dem KKR-unternehmen Global Atlantic voran.
Seit der Finanzkrise 2008 haben Private-Equity-Gruppen vermehrt Versicherer übernommen und bestehende Verträge von traditionellen Unternehmen gekauft oder rückversichert. Internationale Aufsichtsbehörden haben vor Risiken wie Liquiditätsengpässen und potenziellen Interessenkonflikten bei solchen Transaktionen gewarnt.
Gori betonte, dass nicht alle Private-Equity-Fonds oder Rückversicherungstransaktionen gleich sind. Eine strengere Kontrolle sei notwendig, um die Branche vor möglichen Fehlentwicklungen zu schützen. Unter seiner Leitung konnte Manulife über $11 Mrd. an Kapital freisetzen und damit die Sicherheit bei Rückversicherungsgeschäften erhöhen.
Während seiner Amtszeit bei Manulife vergrößerte sich die Kundenbasis von 26 auf 35 Millionen, das verwaltete Vermögen stieg um 50 Prozent auf C$1.5 Billionen. Zudem förderte Gori die Digitalisierung und den Ausbau der Geschäfte in Asien, was zu einer deutlichen Reduzierung der Betriebskosten führte.
Gori hob die Bedeutung von Investitionen in die Cybersicherheit hervor, da der Einsatz von künstlicher Intelligenz und digitalen Anwendungen ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen Risiken birgt. Er wird bis August als Berater bei Manulife bleiben, bevor Phil Witherington die Nachfolge antritt.
Die Manulife-Aktien in Toronto verzeichneten im Morgenhandel einen leichten Rückgang von 0,6 Prozent.