Erfreuliche Nachrichten für die deutschen Exporteure: Im November konnte ein beachtlicher Anstieg der Ausfuhren verzeichnet werden – der stärkste seit Jahresbeginn. Laut Statistischem Bundesamt kletterten die Exporte um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat und erreichten knapp 127 Milliarden Euro. Gleichzeitig gingen die Importe um 3,3 Prozent auf 107,6 Milliarden Euro zurück. Noch im Oktober waren die Exporteure mit Rückschlägen konfrontiert, doch dieser Aufwärtstrend gibt Anlass zur Hoffnung, insbesondere angesichts einer gleichzeitig gestiegenen Industrieproduktion.
Besonders erfreulich ist die starke Nachfrage aus den USA. Nach einem Rückgang im Oktober legten die Exporte dorthin im November um beeindruckende 14,5 Prozent auf 14 Milliarden Euro zu. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, kommentierte, dass dieser Exportboom sicherlich nicht unbemerkt an Donald Trump vorbeigehen werde, der Maßnahmen zur Reduzierung des US-Außenhandelsdefizits angekündigt hat.
Ebenfalls erfreulich entwickelten sich die Exporte nach China mit einem Anstieg von 4,2 Prozent sowie nach Großbritannien, wo sie um 8,6 Prozent zulegten. Im Gegensatz dazu sanken die Exporte in die EU um 1,7 Prozent. Dennoch übersteigen Deutschlands Exporte weiterhin die Importe, was den Außenhandelsüberschuss auf 19,7 Milliarden Euro anwachsen lässt.
Trotz des Aufschwungs gibt es gedämpfte Aussichten für das Jahr 2025, da die Exporteure weiterhin mit Herausforderungen auf den globalen Märkten kämpfen. Die Exporte im November lagen 3,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau, was zu einem kumulierten Rückgang von 1,4 Prozent in den ersten elf Monaten des Jahres führte. Zudem stellten sich im Dezember laut Ifo-Institut die Erwartungen der Unternehmen für das Auslandsgeschäft wackelig dar, besonders in der Metallindustrie.
Jedoch gibt es Licht am Ende des Tunnels: Die Industrieproduktion wuchs im November nach zwei schwachen Monaten um 1,5 Prozent. Besonders bei der Energieerzeugung und im Sektor des "sonstigen Fahrzeugbaus" – darunter Flugzeuge, Schiffe und Züge – konnte das Statistische Bundesamt Zuwächse verzeichnen. Auch das Baugewerbe florierte. Dennoch bleibt der Langfristtrend seit 2018 laut Gitzel negativ, mit einem Rückgang um knapp 20 Prozent.
Carsten Brzeski von der ING Bank sieht in den jüngsten Entwicklungen eine willkommene Erholung, die jedoch leider zu spät kommt, um ein weiteres Quartal der Stagnation zu vermeiden.