Swiggy, die indische Plattform für Essenslieferungen, hat mit ihrem Börsengang in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar das Interesse der Investoren geweckt und die erwarteten Zeichnungen mehr als verdreifacht. Besonders in der letzten Phase der Platzierungsfrist stieg die Nachfrage von großen Anlegern deutlich an. Der IPO von Swiggy ist eine der wenigen milliardenschweren Börseneinführungen in Indien in diesem Jahr. Ausländische Investoren und lokale Investmentmanager überzeichneten die für sie bereitgestellten Aktien gleich sechsmal. Auch die für Privatanleger reservierte Tranche war vollständig abgedeckt. Viele Marktbeobachter betrachteten dieses IPO als Bewährungsprobe für die Bereitschaft des Marktes, große Erstplatzierungen aufzunehmen, insbesondere nachdem der Rekord-Börsengang von Hyundai Motor India mit 3,3 Milliarden US-Dollar einen verhaltenen Einstieg hingelegt hatte. Die Emission von Swiggy erfolgte zudem in einem Umfeld, in dem globale Fonds aufgrund hoher Bewertungen und eines verlangsamten Gewinnwachstums lokale Aktien vielfach abgestoßen haben. Das von Prosus NV unterstützte Angebot von Swiggy umfasst eine neue Aktienemission von bis zu 45 Milliarden Rupien (535 Millionen US-Dollar) sowie den Verkauf von bis zu 175,1 Millionen Aktien durch Investoren wie die Venture-Capital-Firma Accel und Tencent Cloud Europe. Swiggy plant die Listung der Aktien bis zum 13. November. Die Zuteilung an Ankerinvestoren, darunter namhafte globale Fonds wie Fidelity International und Invesco, umfasste 130,4 Millionen Aktien im Wert von 50,9 Milliarden Rupien (605 Millionen US-Dollar) zu einem Preis von 390 Rupien je Stück, dem Spitzenwert der festgelegten Preisspanne. Trotz der schwachen Marktsentiment haben Swiggys Verluste einige Privatanleger möglicherweise abgeschreckt. Das Unternehmen wies für die drei Monate bis Juni einen Verlust von 6,1 Milliarden Rupien (73 Millionen US-Dollar) aus. Zum Vergleich: Der Konkurrent Zomato, der 2021 an die Börse ging, verbuchte im gleichen Zeitraum einen Gewinn.