Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) zeigt, wie erfolgreich ein gezielter Konzernumbau sein kann. Im dritten Quartal erzielte das Unternehmen einen unerwartet hohen operativen Gewinn, bedingt durch signifikante Einsparungen. Beide Geschäftsbereiche konnten deutlich mehr erwirtschaften als im Vorjahr. Die Unternehmensführung unter der Leitung von Helen Giza berichtete von einer positiven Entwicklung der Behandlungszahlen in den USA und blickt optimistisch auf das gesamte Geschäftsjahr.
FMC hat seine Prognose für den bereinigten operativen Gewinn präzisiert und erwartet nun ein Wachstum von 16 bis 18 Prozent bei konstanten Wechselkursen. Ursprünglich war ein Anstieg im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich angestrebt. Im Zeitraum von Juli bis September verzeichnete das Unternehmen einen zehnprozentigen Anstieg des bereinigten operativen Gewinns bei konstanten Wechselkursen. Inklusive Sondereffekte und der tatsächlichen Wechselkurse erreichte das Betriebsergebnis beeindruckende 463 Millionen Euro, ein Anstieg von 43 Prozent, und übertraf damit erheblich die Erwartungen der Analysten.
Insbesondere das Produktgeschäft erholte sich im Quartal stark und kehrte in die Gewinnzone zurück. Auch das Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen zeigte Aufwärtstrends. An der Börse sorgten diese Nachrichten für einen Anstieg des Aktienkurses um 2,6 Prozent. Zuvor hatten schwache Zahlen des US-Konkurrenten Davita den Kurs belastet. Analyst Richard Felton von Goldman Sachs bewertete die FMC-Ergebnisse als solide.
Der Gewinn von auf die Aktionäre entfallenden 213 Millionen Euro bedeutete eine Steigerung auf das Zweieinhalbfache. 'Unser klarer Fokus auf operative Leistungsverbesserung und Einsparungen hat den Fortschritt im Quartal unterstützt', erklärte Giza. FMC trennt sich weiterhin von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen, und Klinikverkäufe in Peru, Guatemala und Curacao wurden kürzlich abgeschlossen. Die Einsparungen beliefen sich im Quartal auf 64 Millionen Euro, insgesamt bereits 173 Millionen Euro in diesem Jahr, was das ursprüngliche Ziel übertrifft.
Besonders erfreulich verläuft das Dienstleistungsgeschäft in den USA, das während der Pandemie stark belastet war. Es verzeichnete zuletzt ein organisches Behandlungswachstum von 0,2 Prozent. 'Dieser Meilenstein bestärkt uns', so Giza. Noch zur Halbjahresbilanz musste die Prognose für das US-amerikanische Behandlungswachstum reduziert werden. Die USA bleiben der größte Markt für FMC.
Trotz dieser Erfolge sank der Konzernumsatz im letzten Quartal um vier Prozent auf 4,76 Milliarden Euro nominal, bereinigt und abseits von Währungseffekten um ein Prozent. Die Umsatzprognosen bleiben jedoch stabil bei einem erwarteten Zuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. FMC wurde vor etwa einem Jahr von Fresenius abgespalten, wobei Fresenius weiterhin fast ein Drittel am Unternehmen hält. Am Mittwoch werden die eigenen Quartalszahlen von Fresenius erwartet.