Ein erheblicher Schlag gegen die internationale Cyberkriminalität ist den Ermittlungsbehörden in Baden-Württemberg gelungen. Der Festnahme eines 44-jährigen Ukrainers wird verdächtigt, eine tragende Rolle in der berüchtigten Gruppierung 'GandCrab' gespielt zu haben. Diese Gruppierung ist verantwortlich für die weltweite Verbreitung von Ransomware, die hauptsächlich Unternehmen in großen Teilen der Welt lahmgelegt und wirtschaftliche Verluste in Höhe von hunderten Millionen Euro verursacht hat.
Bei seinem Vorhaben soll der Verdächtige Daten von zahlreichen deutschen Firmen und Institutionen verschlüsselt haben, um durch gezielte Erpressung hohe Geldsummen in digitalen Währungen zu verlangen. Unter den prominenten Opfern befinden sich Hersteller von medizinischen Produkten sowie das Württembergische Staatstheater Stuttgart. Allein in Deutschland konnten Schäden in mehreren Millionen Euro Höhe verzeichnet werden. Insbesondere der Produktionsausfall durch fehlenden Zugriff auf kritische Konstruktionsdaten hatte erhebliche wirtschaftliche Folgen.
Glücklicherweise konnten die umfassenden Bemühungen des LKA Baden-Württemberg größeren Schaden abwenden. Über 300 Firmen wurden rechtzeitig vor drohenden Cyber-Angriffen gewarnt, was mögliche Verluste in Millionenhöhe verhindern konnte. Parallel dazu wurden durch intensive Ermittlungen gemeinsam mit internationalen Partnern wie BKA, FBI, Europol und anderen Strafverfolgungsbehörden zwei mutmaßliche Drahtzieher der kriminellen Aktivitäten identifiziert und mit internationalen Haftbefehlen gesucht.
Dieser jüngste Erfolg unterstreicht die Effektivität der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität. Die Festnahme und Auslieferung des Verdächtigen nach Deutschland könnte das weitere Vorgehen der Cyberkriminellen entscheidend behindern und deren kriminelle Infrastruktur nachhaltig schwächen.