Die Landtagswahl im Burgenland brachte der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) trotz geringer Einbußen einen klaren Sieg. Laut Hochrechnungen des ORF sicherte sich die Partei im östlichsten Bundesland der Alpenrepublik einen beachtlichen Stimmenanteil von 46,5 Prozent, verlor jedoch mit einem Minus von 3,4 Prozentpunkten die absolute Mehrheit. Ein bemerkenswerter Gewinner dieser Wahl ist die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), die unter der Leitung des als moderat geltenden Norbert Hofer ihren Stimmenanteil auf 23 Prozent mehr als verdoppeln konnte. Die konservative Österreichische Volkspartei (ÖVP) hingegen erlebte einen starken Rückgang und landete bei rund 22 Prozent. Ministerpräsident Hans Peter Doskozil, ein bedeutender parteiinterner Rivale des SPÖ-Bundesvorsitzenden Andreas Babler, steht in der Erfolgsbilanz ganz oben. Er kann nun die Möglichkeit einer Koalition mit der ÖVP oder der FPÖ in Betracht ziehen, eine Strategie, die bereits von 2015 bis 2019 zwischen SPÖ und FPÖ erfolgreich umgesetzt wurde. Doskozil verfolgt innerhalb der österreichischen Sozialdemokratie einen eigenen Kurs. Der frühere Verteidigungsminister tritt für eine restriktivere Asylpolitik ein und fordert beispielsweise eine Begrenzung der jährlichen Asylanträge in Österreich. Darüber hinaus hat er mit kreativen Initiativen für Furore gesorgt, etwa mit steuerlich finanzierten Blockflöten und Skiern für Schulkinder oder öffentlich finanzierten Gehältern für die häusliche Pflege von Angehörigen.