Der spektakuläre Zusammenbruch der Regierungskoalition im November hat eine verfrühte Wahl am 23. Februar nötig gemacht, bei der über die Zukunft der größten Volkswirtschaft Europas entschieden wird. Die "Ampel"-Koalition, bestehend aus den Sozialdemokraten (SPD) um Bundeskanzler Olaf Scholz, den Grünen und der wirtschaftsfreundlichen FDP, hat seit der letzten Wahl im September 2021 einen erheblichen Vertrauensverlust erlitten.
In den Umfragen profitierten vor allem die Mitte-Rechts-Parteien CDU/CSU sowie die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) und die linkspopulistische Sahra Wagenknecht Allianz (BSW).
Eine Erneuerung der Dreierkoalition erscheint unwahrscheinlich, da die FDP unter der kritischen Fünf-Prozent-Hürde liegt, die nötig wäre, um in den Bundestag einzuziehen. Prognosen deuten darauf hin, dass CDU/CSU als potenzieller Regierungspartner bereitstehen, um eine Koalition zu bilden, wobei ihnen lediglich eine weitere Partei, entweder die Grünen oder die SPD, zur Mehrheit verhelfen müsste.
Der Umfrage-Tracker der Financial Times berücksichtigt alle Erhebungen der letzten 30 Tage und gewichtet sie dergestalt, dass häufige Befragungen einzelner Institute das Gesamtbild nicht übermäßig verzerren.