Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich in den letzten Jahren zu einer führenden politischen Persönlichkeit im Nahen Osten entwickelt, maßgeblich beeinflusst durch die Geschehnisse in Syrien. Die Unterstützung der syrischen Rebellen hat der Türkei eine bedeutendere Position in dem krisengeschüttelten Land verschafft als anderen Nationen. Dies resultiert nicht zuletzt daraus, dass die Türkei Teile Nordsyriens kontrolliert und somit eine militärische Schlüsselfigur in der Region darstellt.
Aktuell hat Erdogan seinen Außenminister Hakan Fidan nach Damaskus entsandt, eine Geste, die als Vorbote für einen bevorstehenden eigenen Besuch des Präsidenten gelten könnte. Ein solcher Schritt würde die Betonung auf die Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien unterstreichen und möglicherweise Erdogan's politischen Einfluss in der Region weiter festigen.
Allerdings birgt der Umsturz des syrischen Regimes um Machthaber Baschar al-Assad nicht nur die Chance auf verstärkten Einfluss, sondern auch erhebliche Risiken. Die dynamische und oftmals volatile politische Landschaft Syriens erfordert ein feines strategisches Gespür und eine behutsame Handhabe der beteiligten Kräfte. Wie Erdogan diese Balance zwischen Machtgewinn und den damit verbundenen Herausforderungen meistert, bleibt abzuwarten.