In einer deutlichen Ansprache bekräftigte der türkische Präsident Tayyip Erdogan seinen kompromisslosen Standpunkt gegenüber den kurdischen YPG-Milizen in Syrien. Nach dem Machtwechsel in Damaskus unterstrich er die Forderung Ankaras nach einer vollständigen Entwaffnung der Gruppe, die laut Erdogan, andernfalls von syrischem Boden beseitigt werden müsse. Er stellte klar, dass jegliche terroristische Bedrohung, die das Verhältnis zwischen Türken und Kurden weiter belasten könnte, entschieden abgewehrt werden würde.
Das türkische Missfallen über die kurdische YPG gründet sich auf deren enge Verbindung zur verbotenen PKK, einer Organisation, die seit den 1980er Jahren gegen den türkischen Staat kämpft. Die PKK wird sowohl von der EU als auch von den USA als terroristische Vereinigung eingestuft. In Übereinstimmung mit dieser Sichtweise hat Erdogan seine NATO-Partner, insbesondere die USA, wiederholt aufgefordert, ihre Unterstützung für die YPG einzustellen.
Als Antwort auf die jüngste Gewalt meldete das türkische Verteidigungsministerium, dass seine Streitkräfte in Nordsyrien und im Irak 21 feindliche Kombattanten neutralisiert haben. Gleichzeitig offenbarte SDF-Kommandant Mazloum Abdi in einem Interview vergangene Woche erstmals, dass PKK-Kämpfer in Syrien anwesend seien, diese ihr Engagement jedoch beenden würden, sofern ein umfassender Waffenstillstand mit der Türkei erzielt würde.
Erdogan kündigte zudem die baldige Eröffnung eines türkischen Konsulats in Aleppo an und prognostizierte einen erhöhten Grenzverkehr im kommenden Sommer, da viele der in der Türkei lebenden syrischen Migranten in ihre Heimat zurückzukehren beginnen könnten.