Am kommenden Freitag wird der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach drei Jahren Abwesenheit wieder einmal Deutschland besuchen. Im Mittelpunkt seiner Gespräche stehen dabei auch Differenzen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg. Bundeskanzler Olaf Scholz hat bereits angekündigt, dass er dieses Thema in dem bevorstehenden Gespräch deutlich ansprechen wird.
"Das ist in dieser Frage ganz wichtig, dass da Klarheit herrscht und man sehr deutlich seine eigene Position auch vorbringt", betonte Scholz am Mittwoch im Bundestag. Erdogan hatte nach dem Terrorangriff auf Israel rund 1200 Tote als Opfer gefordert und die Hamas als "Befreiungsorganisation" bezeichnet. Zudem warf er Israel "Faschismus" und "Staatsterror" vor. Scholz hatte diese Vorwürfe bereits am Dienstag als "absurd" bezeichnet und betonte erneut im Bundestag, dass Israel jedes Recht habe, sich zu verteidigen.
Der Besuch Erdogans ist insofern von besonderer Bedeutung, da in den vergangenen Jahren die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei aufgrund verschiedener politischer Konflikte angespannt waren. Neben Scholz wird Erdogan auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen.
Es bleibt abzuwarten, wie Scholz die Differenzen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg während des Gesprächs mit Erdogan ansprechen wird und ob dies zu einer Annäherung der beiden Länder führen kann.