Der Erdgaspreis in Europa ist am Montag aufgrund von Bedenken vor einer möglichen Eskalation im Nahen Osten gestiegen. An der Börse in Amsterdam erreichte der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat einen Preis von 48,1 Euro je Megawattstunde (MWh). Das bedeutet einen Anstieg von über fünf Prozent im Vergleich zum Freitag und übertrifft damit den Rückgang der vorherigen Handelstage.
Ein Grund für den Anstieg der Preise ist die Entführung eines israelischen Frachtschiffs durch die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen am Sonntag im Roten Meer. Dieses Gebiet ist eine wichtige Route für den Transport von Flüssiggaslieferungen aus Katar in Richtung Europa. Obwohl die europäischen Erdgaslager derzeit gut gefüllt sind, ist Europa grundsätzlich auf einen kontinuierlichen Strom von Erdgaslieferungen angewiesen.
Trotz des aktuellen Anstiegs liegt der Erdgaspreis in Europa immer noch deutlich unter dem Höchststand während des russischen Krieges gegen die Ukraine. Im vergangenen Jahr mussten zeitweise mehr als 300 Euro je Megawattstunde gezahlt werden, da Russland seine Gaslieferungen nach Europa drastisch reduziert hatte. Es mussten Alternativen gefunden werden, insbesondere durch Flüssiggaslieferungen auf dem Seeweg.