20. September, 2024

Wirtschaft

Erbstreit um Gianni Agnelli: Italienische Behörden beschlagnahmen Millionenbeträge

Erbstreit um Gianni Agnelli: Italienische Behörden beschlagnahmen Millionenbeträge

Italienische Behörden haben im Zuge des langjährigen Erbstreits um den ehemaligen Fiat-Chef Gianni Agnelli rund 75 Millionen Euro beschlagnahmt. Betroffen sind drei Enkel des Auto-Magnaten, darunter John Elkann, der Vorsitzende des Verwaltungsrats des Nachfolgeunternehmens Stellantis, sowie ein Buchhalter und ein Notar. Die Staatsanwaltschaft von Turin ermittelt seit geraumer Zeit wegen Steuerhinterziehung zugunsten des italienischen Staates. Der komplexe Erbstreit um den berühmten Unternehmer zieht sich bereits seit Jahren hin.

Die Staatsanwaltschaft ordnete die Konfiszierung von Vermögenswerten im Wert von insgesamt 74,8 Millionen Euro an. Neben John Elkann sind auch seine Geschwister Lapo und Ginevra betroffen, ebenso wie der Buchhalter Gianluca Ferrero und der Schweizer Notar Urs von Grünigen. Obwohl die Ermittlungen laufen, betonte die Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung, dass die Unschuldsvermutung nach wie vor gelte.

Parallel dazu läuft vor einem Zivilgericht in Turin ein Verfahren gegen die drei Kinder, das von Gianni Agnellis Tochter Margherita Agnelli de Pahlen initiiert wurde. Margherita, die 68-jährige Tochter aus der Ehe zwischen Gianni Agnelli und der inzwischen verstorbenen Marella, streitet mit ihren Kindern um das milliardenschwere Erbe. Fiat ist heute Teil des globalen Konzerns Stellantis, zu dem auch die US-Marke Chrysler und der französische Peugeot-Konzern PSA gehören. Die Familie Agnelli zählt zu den reichsten Familien Italiens.