24. November, 2024

Wirtschaft

Erbschaftsteuer: Bauernproteste in Nordirland wegen neuer Obergrenze

Erbschaftsteuer: Bauernproteste in Nordirland wegen neuer Obergrenze

In Nordirland sorgt eine geplante Änderung der Erbschaftsteuer (IHT) bei Landwirten für Unmut. Die im neuen Budget angekündigte Obergrenze von einer Million Pfund für die Landwirtschaftliche Steuererleichterung (APR) weckt Befürchtungen, dass Familienbetriebe gefährdet und die Lebensmittelproduktion beeinträchtigt werden könnten. Bisher waren landwirtschaftliches Land und Eigentum – darunter auch Betriebsgebäude und Wohnhäuser – von der Erbschaftsteuer ausgenommen. Diese Regelung bewahrte Betriebe davor, zerschlagen zu werden, um Steuerverpflichtungen zu erfüllen, was als schädlich für unternehmerische Aktivitäten in einer Schlüsselbranche der Wirtschaft galt. Die Ausnahme für landwirtschaftliches Inventar (BPR) gilt weiterhin für Maschinen, Vieh und Geräte. Im letzten Monat verkündete der britische Finanzminister, dass APR und BPR gemeinsam bei einer Million Pfund gedeckelt werden sollen. Alles darüber hinaus soll mit 20% besteuert werden, was die Hälfte des normalen Erbschaftsteuersatzes darstellt. Trotz der vermeintlich hohen Schwelle von einer Million Pfund könnten Farmer aus Nordirland, wo der Durchschnittspreis für Land fast 14.000 Pfund pro Acre beträgt, schnell die Obergrenze erreichen. Wie Cormac McKervey von der Ulster Bank erklärt, variieren die Landpreise stark; laut dem Irish Farmers Journal betrugen die Preise für landwirtschaftlich genutzte Acres mit Gebäuden 2023 ganze 18.000 Pfund. Libby Clarke, eine Immobilienmaklerin, betont zudem, dass die Landpreise langfristig nur steigen. Für eine Erbschaft, bei der ein Bauer 100 Acres Land erbt, entsteht so ein Steuerwert von 1,8 Millionen Pfund, was ohne andere Entlastungen zu einer Steuerzahlung von 160.000 Pfund führen könnte. Forschungsergebnisse des Daera deuten darauf hin, dass der Wert von landwirtschaftlichem Boden bis 2026 auf etwa 15.000 Pfund pro Acre ansteigen könnte. Die künftigen steuerlichen Auswirkungen bleiben abzuwarten.