Eramet unter Druck: Produktionskürzungen bei Nickel und Mangan belasten Aktie

Die Aktien der französischen Bergbaugruppe Eramet erlitten am Mittwoch einen drastischen Rückgang von 19 Prozent, nachdem das Unternehmen Kürzungen seiner Produktionsziele für Mangan und Nickel bekannt gegeben hatte. Diese Nachricht markiert einen weiteren Rückschlag für das an der Pariser Börse notierte Unternehmen, das bereits unter dem Zusammenbruch des Nickelmarktes leidet. Auslöser für den Marktverfall sind gesteigerte kostengünstige Nickelproduktionsaktivitäten in Indonesien, hauptsächlich durch chinesische Unternehmensgruppen, die ein Überangebot erzeugt und die Preise drastisch gesenkt haben. Die Eramet-Aktien sind seit Juni um etwa 50 Prozent gesunken, auf nunmehr etwa 17.395 US-Dollar pro Tonne, nachdem sie Ende 2022 noch über 30.000 US-Dollar lagen. Das erneute Kursminus war auf Kürzungen der Produktionsziele an einem Mangan-Standort in Gabun und den Nickelbetrieben in Indonesien zurückzuführen. Der Kurs fiel bis auf 53,55 Euro, ein Verlust von 19 Prozent, bevor er am Nachmittag in Paris auf 58,05 Euro, einen Rückgang von 12 Prozent, reduziert werden konnte. Grund für die Kürzungen sind geringere als erwartete Genehmigungen für den Nickelabbau in Indonesien. Zusätzlich signalisierte das Unternehmen eine geringere Produktionsprognose für Manganerz, welches in der Kohlenstoffstahlproduktion verwendet wird – eine Branche, die wiederum unter der rückläufigen Nachfrage aus China leidet. Die fallenden Nickelpreise haben auch andere Unternehmen wie First Quantum und BHP dazu veranlasst, die Produktion in bestimmten Minen auszusetzen. In diesem Jahr hat auch das schweizerische Bergbauunternehmen Glencore angekündigt, seine Beteiligung an einer Nickelmine in Neukaledonien verkaufen zu wollen. Eramets CEO Christel Bories äußerte im Februar gegenüber der Financial Times, dass die derzeitige Marktlage Teile der Industrie außerhalb Indonesiens vollständig auslöschen könnte. Eramet betreibt in der indonesischen Weda Bay die größte Nickelmine der Welt, was dem Unternehmen geholfen hat, Schwierigkeiten in seinem französischen Territorium Neukaledonien, wo es zu Unterbrechungen und Verlusten gekommen ist, auszugleichen. Analysten bei BMO bemerkten, dass der Mangel an Genehmigungen durch die indonesische Regierung eine 'erhebliche Verknappung' im Markt verursache. Auch der chinesische Nickelkonzern Tsingshan, Eramets Partner in Indonesien, habe kürzlich Produktionskürzungen angekündigt. Analysten von Bank of America betonten, dass Eramet weiterhin den 'breiten makroökonomischen Entwicklungen im chinesischen Stahlgeschäft für Mangan und den indonesischen politischen Entscheidungen für Nickel' ausgeliefert sei.