07. Oktober, 2024

Grün

Equinor stärkt erneuerbare Energien: Einstieg bei Orsted für 2,5 Milliarden Dollar

Equinor stärkt erneuerbare Energien: Einstieg bei Orsted für 2,5 Milliarden Dollar

Equinor, eines der größten fossilen Energieunternehmen der nordischen Region, hat einen bedeutenden Schritt in Richtung einer grüneren Zukunft gemacht, indem es einen Anteil von 2,5 Milliarden Dollar am dänischen Windenergie-Giganten Orsted erworben hat. Dieser Schritt gilt als eines der prominentesten Zeichen der Unterstützung für die häufig unter Druck stehende Offshore-Windindustrie in den letzten Jahren. Die Nachricht löste einen Kursanstieg der Orsted-Aktien um bis zu 8% aus, besonders da sinkende Zinsen und sich entspannende Lieferketten die Zukunftsaussichten für erneuerbare Technologien, welche entscheidend für Europas Klimaziele sind, verbessern.

Für Orsted kommt diese Transaktion zu einer entscheidenden Zeit. Der CEO Mads Nipper arbeitet an einem Renovierungsplan, nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr milliardenschwere Abschreibungen aufgrund von Schwierigkeiten mit Offshore-Windprojekten in den USA verzeichnen musste. Das Vertrauen von Equinor in die langfristigen Aussichten der Offshore-Windkraft hebt die Bedeutung dieser Branchen für den Übergang zu erneuerbaren Energien hervor, wie CEO Anders Opedal betont.

Durch den Erwerb einer fast 10-prozentigen Beteiligung an Orsted wird Equinor nach der dänischen Regierung der zweitgrößte Aktionär. Equinor plant derzeit keine weiteren Erhöhungen seines Anteils, strebt keine Sitze im Verwaltungsrat an und unterstützt die Strategie und Führung von Orsted. Dies stellt für das norwegische Energieunternehmen eine Möglichkeit dar, sein Portfolio an erneuerbarer Energie zu erweitern, mit dem Ziel, bis 2030 eine Kapazität von 12 bis 16 Gigawatt grüne Energie anzustreben.

Orsted hingegen versucht, nach einer schweren Krise wieder auf Wachstumskurs zu kommen. Während der Pandemie erlebten die Aktien des Unternehmens einen Boom, der die Marktkapitalisierung im Jahr 2021 auf fast 94 Milliarden Dollar steigen ließ. Doch steigende Kreditkosten führten zu einem Rückgang des Unternehmenswerts, was zu Standortschließungen und Führungswechseln in den USA führte. Mads Nipper reagierte mit einem Sanierungsplan, der Kürzungen in Dividende und Personalzahlen beinhaltete. Der jüngste Deal mit Equinor könnte ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Unternehmenswerte sein, obwohl diese nach wie vor unter dem Vor-Krisen-Niveau liegen.