In einer aktuellen Entwicklung des digitalen Machtpokers zwischen dem Spieleentwickler Epic Games und dem Technologieriesen Apple hat die Spielerschaft erneut das Nachsehen: Epic, bekannt für das populäre Spiel "Fortnite", musste einen weiteren Dämpfer im Bestreben hinnehmen, sein Flaggschiff-Produkt wieder auf iPhones in der EU anbieten zu dürfen. Apple hat die Rückkehrvereitelung besiegelt, indem es Epics neuerdings eingerichteten Entwickler-Account sperrte, eine Maßnahme, die rechtskräftig auf frühere Verfehlungen des Spieleunternehmens zurückgeht.
Diese Entwicklungen fallen in eine Zeit, in der der Digital Markets Act (DMA) Apple zu mehr Offenheit auf seinen Geräten nötigt. Hiernach muss der Konzern die Installation von Apps aus alternativen Quellen erstmals dulden – ein historischer Schritt, der eine potentielle Marktrückkehr für "Fortnite" bedeuten könnte. Das Spiel wurde ursprünglich im August 2020 aus dem App Store entfernt, nachdem Epic versucht hatte, Apples 30-prozentigen Abgabezwang zu umschiffen.
Der öffentliche Schlagabtausch wurde von Epic durch einen Blogeintrag erneuert. Apple habe bereits Anfang März den schwedischen Account gekappt, welcher die erhoffte Brücke für "Fortnite" zurück auf das iPhone hätte sein sollen. Apples Anwältinnen und Anwälte legen dar, dass das Vertrauen in Epic nachhaltig erschüttert sei.
Hintergrund des Zwistes ist Epics riskanter Vorstoß, durch Unterlaufen der App Store-Richtlinien Apple um dessen Umsatzbeteiligung zu prellen – ein Täuschungsversuch, der die endgültige Verbannung von "Fortnite" zur Folge hatte und zu einer umfassenden juristischen Auseinandersetzung in den USA führte, die Epic nicht für sich entscheiden konnte.
Trotz der Hürden des DMA kritisiert Tim Sweeney, Epics CEO, lautstark Apples geplante Regelungen für Dritt-App-Plattformen und bezeichnet die Unternehmenspolitik als wettbewerbshemmend. Apple kontert mit der Einführung einer variablen Abgabe für App-Installationen, die nach einer Million Downloads in Kraft treten soll, und betont Sicherheitsbedenken bei externen App-Installationen.
Ob Epic seinen Platz auf der iPhone-Plattform wiedererlangen kann, bleibt in Anbetracht der kontinuierlichen juristischen Niederlagen und dem Schatten des Vertrauensbruchs abzuwarten.