20. Mai, 2024

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Entspannung in Sicht: Bank of England deutet Zinssenkung an

Entspannung in Sicht: Bank of England deutet Zinssenkung an

In einer aktuellen Erklärung hat die Bank of England eine unveränderte Beibehaltung des Leitzinses bei 5,25 Prozent bekannt gegeben, eine Maßnahme, die unter Marktteilnehmern und Ökonomen bereits erwartet worden war. Damit bestätigt sich der Trend der letzten Monate, in denen der Leitzins bereits zum sechsten Mal in Serie nicht angepasst wurde.

Doch der britische Währungswächter sendet gleichzeitig positive Signale hinsichtlich einer möglichen Zinssenkung in absehbarer Zeit. Die bisherige Inflationsentwicklung, mit einer Verlangsamung von einem Spitzenwert von etwa elf Prozent im Jahr 2022 auf 3,2 Prozent im März dieses Jahres, gibt Anlass zu einer vorsichtigen Zuversicht. Im geldpolitischen Ausschuss findet die Haltung für eine behutsame Herangehensweise großen Rückhalt, indem sieben Mitglieder gegen eine sofortige Zinsänderung votierten. Sie betonen den Wunsch nach weiteren Belegen für eine stabile Inflationssenkung vor dem Ergreifen von Maßnahmen. Dies stellt allerdings eine leichte Verschiebung gegenüber der vorherigen Abstimmung dar, bei der nur ein Mitglied eine Zinssenkung befürwortet hatte, jetzt sind es bereits zwei.

Notenbankchef Andrew Bailey richtet den Blick nach vorn und interpretiert die aktuellen Inflationszahlen als vielversprechend. Die Hoffnung besteht, dass die Inflation in den kommenden Monaten weiter zurückgeht und sich dem angestrebten Zielwert von zwei Prozent annähert. Trotz des Optimismus mahnt Bailey zur Geduld und zum Bedürfnis weiterer solider Indizien für eine andauernd niedrige Inflation, ehe man zu einem Zinsschritt bereit sei.

Die Währungshüter prognostizieren ein Erreichen des Inflationsziels im Verlaufe des zweiten Quartals, nicht zuletzt aufgrund der gesunkenen Energiepreise. Gleichwohl bleibt die Wachsamkeit gegenüber geopolitischen Unsicherheiten bestehen.

Unmittelbar nach der Verlautbarung der Notenbank verlor das britische Pfund gegenüber dem Euro und dem US-Dollar an Wert, während der Londoner Aktienmarkt von der Nachricht beflügelt wurde. Die Renditen britischer Staatsanleihen erlebten nur eine kurzfristige Beeinträchtigung.