Die jüngste Episode im transatlantischen Zollkonflikt hat den deutschen Aktienmarkt in ruhigeres Fahrwasser gelenkt. Der Dax verzeichnete einen leichten Aufschwung von 0,36 Prozent und schloss bei 21.505,70 Punkten. Diese Stabilisierung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, vorerst keine Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada zu erheben. Davon profitierten auch die mittelgroßen Börsenunternehmen, was den MDax am Ende des Handelstages um 0,12 Prozent auf 26.420,99 Punkte steigen ließ. Trotz dieser kurzfristigen Entspannung bleibt die Unsicherheit an den Finanzmärkten bestehen. Marktexperten wie Thomas Altmann von QC Partners und Christian Henke von IG Trading warnen, dass die Zollfrage keineswegs vom Tisch ist und weiter für Nervosität sorgt. Zusätzlich haben neue Zölle auf chinesische Importe die Spannungen zwischen den USA und China erneut angefacht. China reagiert auf diese Maßnahmen mit Gegenmaßnahmen, darunter Zölle auf Kohle und Flüssiggas sowie eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Google. Im Fokus der Märkte stand am Dienstag der Technologiesektor. Infineon konnte durch herausragende Quartalszahlen punkten und kletterte um 10,4 Prozent, was den Aktienkurs auf den höchsten Stand seit Juli 2024 hob. Dennoch zeigte sich im Halbleiterbereich auch eine Kehrseite: Siltronic musste aufgrund verhaltener Nachfrageprognosen starke Verluste hinnehmen und fiel um über acht Prozent. Ein unerwartet positiver Jahresabschluss ließ die Aktien von Kion um zeitweise fast 13 Prozent steigen, am Ende blieb ein Zuwachs von 2 Prozent. JPMorgan Analyst Akash Gupta hob den positiven Cashflow hervor, während Konkurrenzdruck aus China als Wermutstropfen galten. An der Spitze des MDax stand Jungheinrich mit einem Gewinn von 3,6 Prozent. Parallel dazu legte der EuroStoxx 50 zu, während die Märkte in London und Zürich Verluste verzeichneten. Kleinere Gewinne gab es für den Dow Jones Industrial zum Ende des europäischen Handelstages.