Taiwans Verteidigungsminister Wellington Koo äußerte, dass allein die Vereinigten Staaten darüber entscheiden, was mit den ausgemusterten HAWK-Luftabwehrraketen der Insel geschehen soll. Diese Aussage folgte auf die Frage, ob die alten Raketensysteme in die Ukraine transferiert würden. Seit dem Beginn des russischen Angriffs vor zwei Jahren haben die USA und ihre Verbündeten der Ukraine Milliardenbeträge an militärischer Unterstützung zukommen lassen, darunter auch ausgediente Waffensysteme wie F-16-Kampfjets aus den Niederlanden.
Koo erklärte gegenüber Journalisten im Parlament, dass Taiwan die betagten HAWK-Raketen nicht mehr benötige und ihre Ausmusterung gemäß den Regularien abwickele. Sollte Washington anfragen, die Raketen zurückzugeben, würde Taipei dieser Bitte entsprechen, und die Entscheidung über die weitere Verwendung läge dann bei den USA.
Taipei, das sich einer ähnlichen Bedrohung durch China ausgesetzt sieht, unterstützt die Ukraine seit der Invasion moralisch. Allerdings hat Taiwan bislang keine Waffenlieferungen an die Ukraine öffentlich gemacht und konzentriert sich derzeit auf die Modernisierung der eigenen Luftverteidigungssysteme. Dazu gehört ein kürzlich angekündigter $2-Milliarden-Deal mit den Vereinigten Staaten über NASAMS-Luftverteidigungssysteme, die auch in der Ukraine bereits im Einsatz sind.
Das HAWK-System, ursprünglich für die Abwehr von feindlichen Bomberangriffen während des Kalten Krieges entwickelt, wurde über die Jahre von mehreren Nationen weiterentwickelt. Auch wenn es inzwischen als veraltet gilt, verfügt es dennoch in seiner neuesten Variante über effektive Eigenschaften gegen langsame Angriffsdrohnen, die vor allem die Ukraine befällt.