In der möglicherweise richtungsweisenden Tarifrunde bei Volkswagen wartet die IG Metall auf substanziellere Signale des Autobauers. Daniela Cavallo, Vorsitzende des Betriebsrats, betonte die Notwendigkeit für das Unternehmen, nun aktiver auf die Gewerkschaft zuzugehen. Der fünfte Verhandlungszyklus startete in Hannover mit der Hoffnung, eine Einigung noch vor dem Jahreswechsel zu erzielen. Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall, machte klar, dass es noch erhebliche Unterschiede in den Positionen gibt. Er unterstrich die Erwartung der Gewerkschaft, Volkswagen müsse sich nun stärker in die konstruktiven Verhandlungen einbringen. Sollte dies nicht geschehen, droht die IG Metall mit der Ausweitung der Warnstreiks. Gröger warnte, dass, sollte Volkswagen nicht kooperieren, die gewerkschaftliche Eskalationsplanung greifen wird. Anders als in der vorherigen Verhandlungswoche gibt es diesmal keine sofortigen Arbeitsniederlegungen bei Volkswagen. Die IG Metall hatte bereits in früheren Wochen zahlreiche Warnstreiks durchgeführt, an denen rund 100.000 Beschäftigte an neun Standorten teilnahmen. Volkswagen sieht sich weiterhin mit der Forderung konfrontiert, aufgrund der angespannten Unternehmenslage, die Gehälter um zehn Prozent zu kürzen. Zudem sind Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen im Gespräch. Demgegenüber steht die Forderung der IG Metall nach Erhalt aller Standorte und einer Jobgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter. Vertreter beider Seiten sind nun in Hannover zusammengekommen, um in einem zweitägigen Verhandlungsmarathon nach einer Lösung zu suchen, deren Dauer noch ungewiss bleibt.