02. Oktober, 2024

Wirtschaft

Entlassungen und Werkschließungen möglich: Ex-VW-Manager wehren sich gegen Sparkurs

Entlassungen und Werkschließungen möglich: Ex-VW-Manager wehren sich gegen Sparkurs

Mehr als 100 ehemalige Volkswagen-Manager haben rechtliche Schritte gegen die neuen Sparmaßnahmen des Unternehmens eingeleitet. Vor dem Arbeitsgericht Braunschweig sind derzeit rund 120 Verfahren anhängig, von denen die ersten 27 am 15. Oktober verhandelt werden sollen, wie ein Gerichtssprecher bestätigte. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die Streichung einer Gehaltserhöhung und einer Prämie von 1.000 Euro, die VW seinen leitenden Angestellten schuldig geblieben ist. Ursprünglich hatte die 'Braunschweiger Zeitung' darüber berichtet. Nach Angaben des Gerichts stammen die meisten Kläger aus dem Kreis der Ruhestand-Mitarbeiter, die jedoch weiterhin auf der Gehaltsliste von VW geführt werden. Nur ein einziger Kläger befindet sich noch im aktiven Dienst. Die restlichen Kläger haben im Rahmen sogenannter 'Zeit-Wertpapiere' ihre Arbeitsleistung gegen frühzeitigen Ruhestand eingetauscht, bei gleichbleibenden Bezügen. Im Frühjahr entschied VW, auch die Führungskräfte in sein Sparprogramm einzubeziehen. Dabei wurde die ursprünglich zugesagte Gehaltserhöhung von 3,3 Prozent und die Prämie von 1.000 Euro gestrichen. Die betroffenen Manager berufen sich auf eine Zusage von 2023, die ihnen diese finanziellen Vorteile versprach. Unterdessen hat der Konzernvorstand um Oliver Blume die eigenen Gehälter ebenfalls reduziert, indem auf fünf Prozent der Festgehälter verzichtet wurde. VW hat seinen Sparkurs jüngst verschärft, wobei nun sogar betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen zur Diskussion stehen. In der aktuellen Tarifrunde verweigerte VW die von der IG Metall geforderte Lohnerhöhung von sieben Prozent und droht mit weiteren Gehaltseinbußen. Laut Einschätzung der Gewerkschaft würde dies de facto zu einer Minusrunde für die Beschäftigten führen.