Der beispiellose Fall um die Verbindungen zwischen Jeffrey Epstein und dem ehemaligen Barclays-CEO Jes Staley hat eine neue Dynamik angenommen, nachdem Dokumente, die von JPMorgan Chase aufgedeckt wurden, die britischen Regulierungsbehörden zu weiteren Untersuchungen veranlassten. Die Financial Conduct Authority (FCA) leitete im November 2019 offizielle Ermittlungen ein, nachdem JPMorgan eine Reihe von Dokumenten identifiziert hatte, die die Beziehung zwischen Staley, einem ehemaligen Spitzenmanager der Bank, und dem verstorbenen Finanzier Epstein beleuchteten. Diese Ermittlungen führten letztlich zu Staleys Entlassung und seiner dauerhaften Verbannung aus der britischen Finanzindustrie. Richter Timothy Herrington betonte bei einer Anhörung in London, dass die Informationen von JPMorgan den Auslöser für die umfassenden Untersuchungen darstellten, die schließlich zu Staleys Verbot führten. Interessanterweise verzichtete JPMorgan im Rahmen einer größeren Einigung im vergangenen Jahr auf rechtliche Schritte gegen Staley und willigte ein, insgesamt 290 Millionen Dollar an fast 200 Missbrauchsopfer von Epstein sowie weitere 75 Millionen Dollar an die US-Jungferninseln zu bezahlen, ohne jedoch ein Verschulden einzugestehen. Neue Details deuten darauf hin, dass Alexa Staley, die erwachsene Tochter von Jes Staley, als Vermittlerin zwischen ihm und Epstein diente, was im Widerspruch zu seiner Behauptung steht, seit seiner Ernennung zum Barclays-CEO keinen Kontakt mehr zu Epstein gehabt zu haben. Diese brisanten Informationen offenbaren sich kurz bevor die FCA-Klage im kommenden März zu einer erneuten gerichtlichen Aufarbeitung führt. Wichtige Zeugenaussagen, unter anderem von Andrew Bailey, dem Gouverneur der Bank of England, und Nigel Higgins, dem Vorsitzenden von Barclays, werden erwartet.