Die Entdeckung eines außergewöhnlich gut erhaltenen Säbelzahntigerjungen hat die paläontologische Gemeinschaft in Aufruhr versetzt. Das kleine Wesen, das vor 32.000 Jahren im heutigen Nordost-Russland lebte, bietet Wissenschaftlern einen seltenen Einblick in eine längst vergangene Zeit. Der Permafrost hat es nahezu perfekt konserviert, mit einem Fell, das seine dunkle, braune Färbung beibehalten hat, etwas, das bisher noch nie gefunden wurde.
Forscher der Akademie der Wissenschaften in Jakutien, im fernen Osten Russlands, betonen die Einzigartigkeit dieses Fundes. Aisen Klimovsky, Mitautor einer in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienenen Studie, beschreibt die Entdeckung als "Naturgeheimnis, das gelüftet wurde". Die Wissenschaftler stießen bei Ausgrabungsarbeiten nahe dem Fluss Badyarikha auf das Jungtier, während sie eigentlich nach Mammutzähnen suchten.
Jakutien ist die größte Republik Russlands und grenzt an den Arktischen Ozean. Die Region ist fast vollständig von Permafrost bedeckt, der geschmolzen durch den Klimawandel immer häufiger alte Tierüberreste zum Vorschein bringt. Ein weiteres Beispiel dafür ist der 44.000 Jahre alte Wolf, der Anfang des Jahres untersucht werden konnte.
Das Jungtier gehört zur Gattung Homotherium, die während der Zeitspanne von etwa 4 Millionen bis 12.000 Jahren vor unserer Zeit in Nordamerika, Eurasien und Afrika lebte. Diese Raubtiere hatten eine ähnliche Größe wie heutige Löwen und sind bekannt für ihre charakteristischen gezahnten Schneidezähne. Albert Protopopov, Leiter der Mammutforschung, bezeichnete die Entdeckung als "echte Sensation", die Paläontologen auf der ganzen Welt begeistern wird.