28. Oktober, 2024

Politik

Entbürokratisierung auf dem Prüfstand: Kontroverse um Telefonische Krankschreibung

Entbürokratisierung auf dem Prüfstand: Kontroverse um Telefonische Krankschreibung

Der derzeitige Diskurs um die telefonische Krankschreibung erregt die Gemüter zwischen Arbeitgebervertretern und dem Hausärztinnen- und Hausärzteverband. Laut Nicola Buhlinger-Göpfarth, Co-Vorsitzende des Verbandes, war die Einführung der telefonischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ein bedeutender Fortschritt zur Entbürokratisierung und wird als medizinisch sinnvoll erachtet. Die Abschaffung dieser Regelung könnte die Patientenversorgung in den kommenden Monaten, geprägt von diversen Infektionskrankheiten, erheblich gefährden.

Buhlinger-Göpfarth unterstreicht die mangelnden Kapazitäten der Praxen, um eventuelle politische Fehlentscheidungen auszubügeln. Sie wies die Kritik zurück, wonach die telefonische Krankschreibung missbraucht würde, und stellte klar, dass solche Unterstellungen durch die täglichen Erfahrungen der Ärzte nicht bestätigt werden können.

Ursprünglich in der Corona-Pandemie implementiert, hat der Gemeinsame Bundesausschuss eine dauerhafte Lösung geschaffen, die es Patienten erlaubt, telefonisch krankgeschrieben zu werden, sofern sie in der Praxis bekannt sind und keine gravierenden Symptome zeigen. Angesichts des steigenden Krankenstands hat die Bundesregierung jedoch eine Überprüfung dieser Regelung auf den Weg gebracht.

Finanzminister Christian Lindner hat kürzlich geäußert, dass die Krankmeldung künftig wieder persönlich beim Arzt erfolgen sollte, und erläuterte eine Korrelation zwischen gestiegenem Krankenstand und der Einführung der telefonischen Krankschreibung. Auch der BDA repräsentiert durch seinen Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter, fordert die Rückkehr zur traditionellen Praxis der Krankmeldung.