Die Schulen in England stehen vor einer neuen Runde finanzieller Einschnitte, ausgelöst durch die steigenden Kosten für sonderpädagogische Bedürfnisse, höhere Löhne und Pensionsbeiträge. Eine neue Analyse hat aufgezeigt, dass die finanziellen Mittel trotz eines Budgetzuwachses kaum ausreichen werden.
Das Bildungsministerium hatte im Oktober-Budget einen relativen Gewinn erzielt, indem es eine Erhöhung der Grundschulfinanzierung um 2,3 Milliarden Pfund für 2025-26 erreichte. Doch das Institute for Fiscal Studies (IFS) warnte, dass trotz dieses Wachstums die Budgets "sehr angespannt" bleiben werden, da verschiedene Kostensteigerungen den Vorteil schmälern.
In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht warnt das IFS, dass schulische Ausgaben um schätzungsweise 3,6 Prozent steigen könnten, was über dem geplanten 2,8-prozentigen Zuwachs der pro Schüler verfügbaren Mittel liegt. Luke Sibieta, IFS-Forschungsstipendiat, hob hervor, dass zwar auf dem Papier großzügige Summen gewährt wurden, jedoch ein erheblicher Teil für sonderpädagogische Bedürfnisse verplant ist.
Die Analyse wurde zeitgleich mit der zweiten Lesung des Gesetzes zur Verbesserung des Kinderschutzes im Parlament vorgestellt. Das Gesetz zielt darauf ab, Bildungsstandards zu sichern und zu verbessern. Die IFS-Bedürfnisanalyse betont den zunehmenden Druck auf die Regierung, weitere Mittel bereitzustellen.
Daniel Kebede, Generalsekretär der National Education Union, betont die Notwendigkeit zusätzlicher Investitionen und erinnert an das Versprechen von Keir Starmer, mehr Ressourcen in Schulen zu stecken.
Der Finanzdruck wird durch die steigenden Kosten für sonderpädagogische Förderung verstärkt. Die britische National Audit Office hatte im letzten Jahr schon davor gewarnt, dass das aktuelle System finanziell nicht nachhaltig sei. Der Bedarf an zusätzlicher Finanzierung wird voraussichtlich in den Milliarden, nicht Millionen, liegen, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Des Weiteren wird das Einsparpotential durch fallende Schülerzahlen aufgrund demografischer Entwicklungen geschmälert, was gleichzeitig den Druck auf weiterführende Schulen und Hochschulen erhöht.
David Hughes, Geschäftsführer der Association of Colleges, kritisierte die Erwartung, dass Hochschulen mit gleichen Mitteln mehr leisten sollen. Dies wirke als Bremse für Wirtschaftswachstum und untergrabe die Bemühungen der Regierung, ihre fünf Kernziele zu erreichen.
Das Bildungsministerium bekräftigte, dass es entschlossen sei, die Grundlagen des Bildungssystems zu stärken und eng mit Schulen und lokalen Behörden zusammenarbeiten werde, um ein faires Finanzierungssystem zu gewährleisten, das die Mittel dort einsetzt, wo sie am dringendsten benötigt werden.