Israel "Izzy" Englander, ein Milliardär und CEO des Hedgefonds Millennium Management, hat im dritten Quartal durch die Veräußerung von 8,1 Millionen Walmart-Aktien (NYSE: WMT) überraschende Einblicke in seine Anlagestrategie gewährt. Dabei hatte der Fonds in den vorherigen drei Quartalen seine Position in dem Einzelhandelsriesen kontinuierlich ausgebaut. Der Entscheidungsprozess hinter diesem Umschwung im Portfolio könnte zunächst verblüffen. Doch bei genauer Betrachtung erweist sich diese Entscheidung als durchaus nachvollziehbar. Ein Blick auf die Entwicklung von Walmart in den letzten Jahren zeigt deutlich, dass das Unternehmen auch in einem von Inflation und Zinserhöhungen geprägten makroökonomischen Umfeld erfolgreich war. Walmart hat es verstanden, trotz der Herausforderungen stationärer Einzelhändler seine gleichen Verkaufsflächen in verschiedenen Regionen kontinuierlich zu stärken. Das Erfolgsgeheimnis liegt offenbar in der Preisstrategie: Kunden schätzen das Preis-Leistungs-Verhältnis, was zu mehr Transaktionen und höheren durchschnittlichen Bestellwerten führt. So liegt das Wachstum nicht an inflationsbedingten Preiserhöhungen, sondern an der Wettbewerbsfähigkeit im Preis. Warum aber jetzt verkaufen? Die Aktien von Walmart haben bei nachlassender Inflation stark an Wert gewonnen. Zu glauben, dass Englanders Schritt opportunistisch ist, könnte somit durchaus gerechtfertigt sein, da er wahrscheinlich darauf abzielt, Gewinne bei einem Höchststand der Aktien zu realisieren.