England bringt mit der neuen Initiative "Simpler Recycling" frischen Schwung in sein Abfallwirtschaftssystem und will damit die Recyclingpraktiken landesweit standardisieren. Dieses ambitionierte Vorhaben ist Teil eines umfassenden Regierungsplans zur Abfallvermeidung, Steigerung der Recyclingquoten und Unterstützung des Wandels hin zu einer Kreislaufwirtschaft.
Lange mussten sich englische Haushalte mit einer verwirrenden Vielfalt an Mülltrennungsregeln abfinden. Jetzt schafft die neue Regelung klare Verhältnisse mit vier verbindlichen Abfallkategorien. Umweltministerin Thérèse Coffey betont: "Dieser pragmatische Ansatz beseitigt unnötige Verwirrungen und lässt den Kommunen trotzdem die nötige Flexibilität, sich den Bedürfnissen ihrer Gemeinschaften anzupassen."
Neben der Vereinfachung der Abfallentsorgung zielt das Projekt auch darauf ab, die Umweltbilanz zu verbessern. Laut dem Environment Act 2021 sollen Haushalte landesweit von wöchentlichen Biomüllabholungen profitieren, was zu einer Reduzierung unangenehmer Gerüche und einem einheitlichen System führt.
Ein wesentlicher Schwerpunkt von Simpler Recycling ist die Vermeidung von Kontaminationen bei wiederverwertbaren Trockenmaterialien wie Papier und Karton. Untersuchungen zeigen deren hohe Anfälligkeit für Verunreinigungen durch Lebensmittel und Flüssigkeiten. Um dem entgegenzuwirken, wird eine getrennte Sammlung dieser Materialien vorgeschrieben, sofern dies für die örtlichen Gegebenheiten umsetzbar ist.
Der Ansatz nimmt sich ein Beispiel an Wales, wo ein Dreibehälter-System nachweislich zu hochwertigeren Recyclingmaterialien führt. In England zeigen Pilotprojekte, dass die getrennte Sammlung von Papier und Karton die Recyclingquote signifikant erhöht.
Simpler Recycling harmoniert mit dem übergeordneten Ziel der Regierung, eine abfallfreie Kreislaufwirtschaft zu fördern. Das Konzept unterstützt auch Investitionen in wichtige Infrastrukturen, die Schaffung grüner Arbeitsplätze und die Erreichung der Netto-Null-Ziele bis 2035.
Um die gesetzten Recyclingziele von 65% des kommunalen Abfalls bis 2035 zu erreichen, ergänzt Simpler Recycling zusätzliche Maßnahmen wie die erweiterte Herstellerverantwortung für Verpackungen und das Pfandsystem für Getränkeverpackungen.