05. Dezember, 2024

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Energiewende mit hohem Preisschild: Stromnetzausbau kostet Milliarden

Energiewende mit hohem Preisschild: Stromnetzausbau kostet Milliarden

Eine neue Studie beleuchtet die beeindruckenden finanziellen Anforderungen des Stromnetzausbaus in Deutschland, die mit der Energiewende einhergehen. Bis zum Jahr 2045 belaufen sich die notwendigen Investitionen auf etwa 651 Milliarden Euro. Diese Studie, gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung und durchgeführt vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), zeigt eine mehr als notwendige Verdopplung der bisherigen jährlichen Investitionen auf. In den kommenden Jahren werden demnach Investitionen von etwa 34 Milliarden Euro pro Jahr erforderlich sein, um die derzeitigen Investitionsraten von 15 Milliarden Euro aus dem Jahr 2023 um 127 Prozent zu übertreffen. An der Analyse beteiligten sich ebenfalls Forscher der Universität Mannheim.

Der Ausbau der Stromnetze ist von entscheidender Bedeutung, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Der Plan umfasst, dass der Energieverbrauch in den Bereichen Verkehr, Industrie und Gebäude auf erneuerbare Quellen umgestellt wird. Die Unterscheidung zwischen dem etwa 38.000 Kilometer langen Übertragungsnetz und dem 1,9 Millionen Kilometer langen Verteilnetz ist dabei essenziell, da beide unterschiedliche Funktionen im Stromtransport erfüllen. Zudem werden die Kosten für den Betrieb und den Ausbau dieser Netze auf alle Stromverbraucher umgelegt.

Die Studienautoren greifen sowohl auf Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber zurück, die die Ausbaukosten auf 328 Milliarden Euro schätzen, als auch auf eigene Berechnungen für das Verteilnetz, die auf 323 Milliarden Euro kommen. Ein Vergleich mit einem früheren Bericht von ef.Ruhr, der auf 732 Milliarden Euro kam, zeigt die Varianz in den Kostenschätzungen. Die Finanzierung dieser Ausgaben soll in einem Folgeschritt der Studie näher untersucht werden.

Die IMK-Studie warnt zudem, dass die Gesamtkosten aufgrund von Risikofaktoren wie steigenden Rohstoffpreisen, potenziellen Engpässen bei Transformatoren und Leitungen sowie Verzögerungen bei Genehmigungen möglicherweise noch steigen könnten.