28. November, 2024

Grün

Energiewende: Drohender Verlust von 2.000 Terawattstunden Grünstrom durch Netzprobleme

Energiewende: Drohender Verlust von 2.000 Terawattstunden Grünstrom durch Netzprobleme

Der Übergang zu erneuerbaren Energien steht vor einer großen Herausforderung: Die Welt riskert, bis zum Ende des Jahrzehnts eine erhebliche Menge an grüner Energie abzuschalten – es droht das Abregeln von bis zu 2.000 Terawattstunden Strom aus Wind- und Solarenergie. Dies könnte die Ambitionen, schnell von fossilen Brennstoffen wegzukommen, erheblich verzögern. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA), welcher die Fähigkeit verschiedener Länder untersucht, erneuerbare Energien in ihre Stromnetze zu integrieren.

Ein Hauptgrund für den möglichen Verlust an grüner Energie ist das sogenannte Abregeln. Dieser Vorgang tritt auf, wenn Netzbetreiber die Produktion von erneuerbaren Energien stoppen, um eine Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden, oder Kraftwerksbetreiber selbst entscheiden, ihre Anlagen nicht laufen zu lassen.

Sollte es nicht gelingen, Wind- und Solarenergie effektiv in die globalen Stromnetze einzubinden, könnte dies zu einer um 20 % geringeren CO2-Reduktion im Energiesektor führen, sollten fossile Brennstoffe zur Deckung der Nachfrage genutzt werden, so die IEA.

„In den letzten Jahren hat die Welt einen bemerkenswerten Anstieg der Kapazität von Solar- und Windenergie erlebt, da Länder ihre Energiesicherheit stärken und die Emissionen reduzieren wollen,” sagte Keisuke Sadamori, Direktor für Energiemärkte und Sicherheit bei der IEA. „Doch ohne stärkere Anstrengungen zur Integration dieser Technologien in die Stromsysteme werden die vollen Vorteile nicht erreicht.”

Der Bericht hebt die Herausforderungen des Wechsels von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Ressourcen hervor. Während Gas- und Kohlekraftwerke praktisch überall gebaut werden können, müssen erneuerbare Energien dort produziert werden, wo Wind und Sonne am stärksten sind – oft weit entfernt von den Bevölkerungszentren. Dadurch entstehen zusätzliche Anforderungen an den Transport der Energie ins Netz und an das Management des Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage.

Zudem erfordern die Stromnetze mehr Investitionen, um aufgerüstet und skaliert zu werden. Zukünftige zusätzliche Erzeugungskapazitäten könnten jahrelang auf die Genehmigung von Netzbetreibern warten, die nicht in der Lage sind, die erhöhte Energiezufuhr zu bewältigen.