Die Dringlichkeit, den Umstieg von fossilen Energieträgern zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen, wird von der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) deutlich unterstrichen. Ein aktueller Bericht der Organisation warnt davor, dass das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ohne eine erhebliche Steigerung der Investitionen in nachhaltige Energiequellen gefährdet sei. Irena fordert Investitionen von insgesamt 31,5 Billionen US-Dollar (über 29 Billionen Euro) bis 2030 in Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie in Stromnetze, Energieeffizienz und -einsparungen.
Besorgniserregend sind auch die großen Unterschiede zwischen den Regionen in Bezug auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Der derzeitige Schwerpunkt liegt auf wenigen Ländern, während große Teile des Globalen Südens zurückbleiben. Irena, die 169 Länder sowie die EU als Mitglieder zählt, spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der globalen Energiepolitik.
Die Klimakonferenz in Dubai hatte bereits beschlossen, die Kapazität der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und das Tempo der Energieeffizienz zu verdoppeln. Nun treffen sich fast 200 Staaten zur UN-Klimakonferenz in Baku, Aserbaidschan, um über die Bekämpfung der Erderwärmung und ihre verheerenden Folgen wie Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen zu beraten. Ein zentraler Punkt der Diskussionen sind Finanzierungshilfen für arme Länder. Entwicklungsstaaten und Umweltorganisationen fordern von den Industrieländern eine deutliche Aufstockung der Finanzmittel auf mindestens eine Billion US-Dollar pro Jahr, was das Zehnfache der bisherigen Zusagen von 100 Milliarden darstellen würde.