23. November, 2024

Energy

Regierungsversagen? Wärmepumpenziel verfehlt!

Trotz ambitionierter Ziele der Regierung hinkt Deutschland beim Einsatz von Wärmepumpen hinterher. Die Gründe: Ein Dickicht aus Förderung, hohe Strompreise und ein aufholendes, aber dennoch zögerliches Wachstum.

Regierungsversagen? Wärmepumpenziel verfehlt!
Hohe Strompreise zünden die Kostenbombe bei der grünen Wärmewende.

Der aktuelle Stand

Während unsere europäischen Nachbarn bereits den grünen Heizungskomfort genießen, der mit niedrigeren Strompreisen und klimafreundlichen Anreizen einhergeht, steht Deutschland im Schatten einer ambitionierten, aber bislang unerreichten Zielmarke.

Mit der Vorgabe der Bundesregierung, pro Jahr eine halbe Million neuer Wärmepumpen zu installieren, sollte ein grünes Zeichen gesetzt werden. Doch die Realität spricht eine andere Sprache: Im vergangenen Jahr wurden lediglich 356.000 dieser umweltfreundlichen Heizsysteme in deutschen Heimen installiert, wie aktuelle Zahlen des Bundesverbandes Wärmepumpe (bwp) belegen.

Bremsklötze der Energiewende

Der Knackpunkt liegt im Detail: Die Diskussionen rund um die Fördermöglichkeiten durch das Gebäudeenergiegesetz führten zu einem deutlichen Einbruch im Umsatz – insbesondere im zweiten Halbjahr. Ein Förderchaos, gepaart mit den nach wie vor hohen Strompreisen in Deutschland, bremst den Ausbau der Wärmepumpentechnologie massiv.

Deutschland im europäischen Vergleich

Doch es ist nicht alles düster in der Bilanz der Bundesrepublik. Im europäischen Vergleich hat Deutschland aufgeholt und zählt zu den wenigen Staaten, in denen der Absatz von Wärmepumpen gegenüber dem Vorjahr signifikant gestiegen ist – ein Plus von 59 Prozent im Vergleich zu 2022 zeugt von einem zarten Erwachen im Wärmepumpenmarkt.

Doch auch dieses Wachstum kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland im direkten Vergleich mit seinen europäischen Nachbarn immer noch deutlich zurückliegt.

Lernen von den Nachbarn

In Norwegen beispielsweise zählt man 666 Wärmepumpen pro 1000 Einwohner, in Schweden sind es 438. Deutschland hingegen kommt gerade einmal auf 50 Wärmepumpen pro 1000 Einwohner und bleibt damit weit unter dem europäischen Durchschnitt von 132. Dies verdeutlicht die noch immer bestehende Kluft zwischen den ambitionierten Plänen der Bundesregierung und der Realität der Energiewende im Heizungskeller.

Der Weg vor uns

Die Gründe für die Zurückhaltung sind vielschichtig. In Ländern wie Schweden und Frankreich, in denen Wärmepumpen eine weit verbreitete Heizmethode darstellen, spielen niedrigere Strompreise und frühe politische Weichenstellungen eine entscheidende Rolle.

Deutschland hingegen muss erkennen, dass der Weg zu einer nachhaltigen Heizungslandschaft nicht nur über ambitionierte Ziele, sondern auch über praktikable Lösungen führt, die den Bürgerinnen und Bürgern den Umstieg erleichtern.

Die Zukunft der Wärmepumpe in Deutschland hängt somit nicht nur von politischen Entscheidungen ab, sondern auch von der Bereitschaft, bestehende Konventionen zu hinterfragen und mutig neue Wege zu gehen.