Die europäische Energiebranche zeigt sich am Freitag angespannt, nachdem der österreichische Energiekonzern Verbund eine Gewinnwarnung ausgesprochen hat. Die Ankündigung führte zu einer merklichen Reaktion am Aktienmarkt: Sowohl RWE als auch Eon mussten im Handelsverlauf Verluste hinnehmen, die sich jeweils auf etwa ein Prozent beliefen. Damit bewegten sie sich im Gleichklang mit dem europäischen Sektorindex Stoxx Europe 600 Utilities, der ebenfalls nachgab.
Verbund versetzte die Investoren in Aufruhr, als das Unternehmen zu verstehen gab, dass seine Gewinnerwartungen stark hinter den Marktprognosen zurückbleiben würden. Als Gründe für die nach unten korrigierten Aussichten wurden der schnelle Rückgang der Großhandelspreise für Strom und ein zunehmend herausforderndes Umfeld im Netzgeschäft genannt. Diese Neuigkeiten wiegen schwer auf der finanziellen Performance des Konzerns.
RWE, das andere Schwergewicht in der Branche, hatte bereits Ende Januar auf ähnliche Herausforderungen aufmerksam gemacht. So wies das Unternehmen auf den signifikanten Preissturz im Großhandelssegment hin, der voraussichtlich zu einem schwächeren Ergebnis im Jahr 2024 führen wird – im Gegensatz zu dem starken Vorjahr, das die Messlatte hoch gelegt hatte.
Die Stimmung im Energiesektor bleibt also gedämpft, während sich Analysten und Investoren auf eine Phase einstellen müssen, die von volatilen Preisen und regulatorischen Unsicherheiten geprägt zu sein scheint.